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"Die Geldbörse ist wie eine Visitenkarte der Persönlichkeit", sagt der Wirtschaftspsychologe Alfred Gebert. Wie der Münsteraner Professor anhand einer Studie herausgefunden hat, gibt es verschiedene Geldbeutel-Typen.
Ein Auto verrät manches über den Charakter des Fahrers, eine Handtasche gilt als Spiegel ihrer Trägerin. Und ein Portemonnaie? "Die Geldbörse ist wie eine Visitenkarte der Persönlichkeit", sagt der Wirtschaftspsychologe Alfred Gebert. In einer Studie hat der Professor der Fachhochschule des Bundes in Münster sechs Portemonnaie-Typen beschrieben: Luxus-Börsen weisen danach auf weltoffene, lebensfrohe Menschen hin. Ein voll gestopfter "Chaos-Geldbeutel" signalisiere, dass der Besitzer auch in anderen Lebensbereichen zur Unordnung neigen kann.
Für die Darstellung nach dem Motto "Zeige mir Deine Börse und ich sage Dir, wie Du bist" hat der Forscher das Äußere der Accessoires und ihren Inhalt unter die Lupe genommen. "Fotos der Liebsten, das eigene Passfoto, die Zahl der EC- und Kreditkarten, Zettel und Einkaufsbons, all das hat Aussagekraft", sagt er. Ein Augenzwinkern könne aber bei manchen Details der Alltagspsychologie nicht schaden.
Luxus-, Chaos- oder Markenbörse
Der von ihm ausgemachte Typ «Luxus-Portemonnaie» trägt in einer schlichten, aber teuren Lederbörse diverse Kredit- und EC-Karten. Dazu kommen mindestens 300 Euro Bargeld, Führerschein und Foto. Als Mensch ist er laut Gebert kommunikativ, ein Organisationstalent und eher konservativ. Der "Chaos-Geldbeutel", meist aus Stoff, der vor Notizen, alten Eintrittskarten, Mitglieds- und Bonuskarten aus allen Nähten platzt, deutet eher auf einen unbeschwerten Genießer, einen spontanen Menschen, manchmal vergesslich, der nicht unbedingt viel Geld, aber viel Freude am Ausgeben hat.
Das "trendige Markenportemonnaie" steht für einen dritten Typus: schillernde, extravagante Persönlichkeiten. Sie wechseln ihre Geldbehältnisse in kurzen Abständen mit der Mode, haben viel Kleingeld, aber keine Bonuskarten dabei. Eher unauffällig kommt dagegen der Inhaber der Variante "schmucklos" daher: Seine Börse ist aus Kunstleder in braun, schwarz oder grau. Darin: meist auch eine To-Do-Liste. Vom Wesen her ein Perfektionist, liebt er Tabellen. Das Sparbuch scheint ihm wichtiger als der Konsum. Zwei weitere Gruppen runden das Bild ab: Der wertvolle "Klassiker aus Leder" signalisiert laut Gebert ehrgeizige, aber zurückhaltende Charaktere. Sie haben oft einen Organspendeausweis dabei und sparen bei Dingen wie Essen oder Auto. Das "Minihandtaschen-Modell", optisch fast so groß wie eine Handtasche und innen voll, aber gut geordnet, finde sich am ehesten bei Menschen, die auf alle Eventualitäten vorbereitet sein wollen.
itzer verrät
19.07.2005, 11:31 Uhr
"Die Geldbörse ist wie eine Visitenkarte der Persönlichkeit", sagt der Wirtschaftspsychologe Alfred Gebert. Wie der Münsteraner Professor anhand einer Studie herausgefunden hat, gibt es verschiedene Geldbeutel-Typen.
Ein Auto verrät manches über den Charakter des Fahrers, eine Handtasche gilt als Spiegel ihrer Trägerin. Und ein Portemonnaie? "Die Geldbörse ist wie eine Visitenkarte der Persönlichkeit", sagt der Wirtschaftspsychologe Alfred Gebert. In einer Studie hat der Professor der Fachhochschule des Bundes in Münster sechs Portemonnaie-Typen beschrieben: Luxus-Börsen weisen danach auf weltoffene, lebensfrohe Menschen hin. Ein voll gestopfter "Chaos-Geldbeutel" signalisiere, dass der Besitzer auch in anderen Lebensbereichen zur Unordnung neigen kann.
Für die Darstellung nach dem Motto "Zeige mir Deine Börse und ich sage Dir, wie Du bist" hat der Forscher das Äußere der Accessoires und ihren Inhalt unter die Lupe genommen. "Fotos der Liebsten, das eigene Passfoto, die Zahl der EC- und Kreditkarten, Zettel und Einkaufsbons, all das hat Aussagekraft", sagt er. Ein Augenzwinkern könne aber bei manchen Details der Alltagspsychologie nicht schaden.
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Luxus-, Chaos- oder Markenbörse
Der von ihm ausgemachte Typ «Luxus-Portemonnaie» trägt in einer schlichten, aber teuren Lederbörse diverse Kredit- und EC-Karten. Dazu kommen mindestens 300 Euro Bargeld, Führerschein und Foto. Als Mensch ist er laut Gebert kommunikativ, ein Organisationstalent und eher konservativ. Der "Chaos-Geldbeutel", meist aus Stoff, der vor Notizen, alten Eintrittskarten, Mitglieds- und Bonuskarten aus allen Nähten platzt, deutet eher auf einen unbeschwerten Genießer, einen spontanen Menschen, manchmal vergesslich, der nicht unbedingt viel Geld, aber viel Freude am Ausgeben hat.
Das "trendige Markenportemonnaie" steht für einen dritten Typus: schillernde, extravagante Persönlichkeiten. Sie wechseln ihre Geldbehältnisse in kurzen Abständen mit der Mode, haben viel Kleingeld, aber keine Bonuskarten dabei. Eher unauffällig kommt dagegen der Inhaber der Variante "schmucklos" daher: Seine Börse ist aus Kunstleder in braun, schwarz oder grau. Darin: meist auch eine To-Do-Liste. Vom Wesen her ein Perfektionist, liebt er Tabellen. Das Sparbuch scheint ihm wichtiger als der Konsum. Zwei weitere Gruppen runden das Bild ab: Der wertvolle "Klassiker aus Leder" signalisiert laut Gebert ehrgeizige, aber zurückhaltende Charaktere. Sie haben oft einen Organspendeausweis dabei und sparen bei Dingen wie Essen oder Auto. Das "Minihandtaschen-Modell", optisch fast so groß wie eine Handtasche und innen voll, aber gut geordnet, finde sich am ehesten bei Menschen, die auf alle Eventualitäten vorbereitet sein wollen.
Persönlichkeitsmodelle als Basis
"Allerdings gibt es auch Menschen, die zwischen zwei Gruppen liegen. Oder die sich gar nicht einordnen lassen", sagt der Professor, der sich des Unterhaltungswertes seiner Alltagsstudien durchaus bewusst ist. "Aber in sieben von zehn Fällen treffen die Beschreibungen zu", versichert Gebert. Die Portemonnaie-Untersuchung im Auftrag der Kreditkartenfirma Visa Europe wurde mit Fragebögen und Gruppeninterviews auf Basis viel genutzter Persönlichkeitsmodelle (Big Five) durchgeführt.
Auch wenn sich andere Experten nicht bis zu Charakterbildern vorwagen, bestätigen sie die Beziehung zwischen Börse und Besitzer. "Das Portemonnaie sagt etwas über den Menschen aus", ist sich der Direktor des Deutschen Ledermuseums, Christian Rathke, in Offenbach sicher. Außerdem lasse sich am Geldbeutel, der Jahrtausende alt ist, die Geschichte des Geldes nachzeichnen - von Münzen über Scheine zur Kartenzahlung. "Offen zur Schau gestellt, war ein prall gefüllter Geldbeutel früher ein Zeichen von Macht", erläutert er. Die Börse spiegele zudem Moden und persönlichen Geschmack wider - je nachdem, ob sie groß oder klein, funktional oder spielerisch verziert sei.
Mann-Frau-Differenz
Die Autorin Annette Anton ("Der Griff zur Tasche") betont die Mann-Frau-Differenz: Männer wählten oft kleine, praktische Gesäßtaschen-Modelle. Bei vielen Frauen wiederum sei ein großes Portemonnaie - vergleichbar der Handtasche - ein wahres Sammelsurium. Die Börse gewähre insgesamt Einblick ins Konsumverhalten einer Gesellschaft. "Sie ist aber auch ein Erinnerungsort für private Dinge." Und wenn jemand eine Börse jahrelang in der Hosentasche trage, dann nehme das Portemonnaie sogar die Körperform an. Die Kurzform der Studie findet sich auf der Internetseite von Visa.
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