Silbererwerb:
Silber ist seit Menschengedenken der kleine Bruder des Goldes. Die meiste
Zeit war Silber wie Gold Zahlungsmittel, sprich Geld. Reinhard Deutsch
beschreibt in seinem sehr interessanten Buch »Das Silberkomplott« wie es
kam, dass Silber kein Geld mehr ist. Wenn das Papiergeldsystem zusammen
bricht, werden die Menschen versuchen, ihre Billionen an Vermögen zu
retten und ein Großteil davon wird in Gold und Silber gehen. Es gibt auf der
Welt jedoch nicht sonderlich viel von beiden Metallen. Speziell vom Silber,
das im Gegensatz zu Gold industriell verbraucht wird.
Um einmal eine Relation zu betrachten: Laut Hans-Jörg Müllenmeister (im
Aktienbrief, 2005) betragen die weltweiten Bestände ca. 130.000 Tonnen
Gold, aber nur 3.000 Tonnen Silber. Dies ergäbe bei Gold einen Würfel mit
ca. 19 m Seitenlänge, beim Silber sogar von nur knapp 7m.
Rückgang der vorhandenen Silberbestände:
Die Silberbestände sind Schätzungen zufolge von 74.600 t im Jahr 1987 auf
ca. 3.100 t im Jahr 2002 geschmolzen, da Silber im Gegensatz zu Gold
unwiederbringlich verbraucht wird. Aufgrund des überschaubaren Vorrats ist
Silber ein sehr begrenzter Markt, und schon relativ wenig Kapital reicht, um
den Preis durch Käufe nach oben zu treiben.
Beim Gold herrschen andere Größenordnungen: Der aktuelle Goldwürfel
stellt einen Wert von ca. 2.650 Mrd Dollar dar, alles verfügbare Silber nur
ca. 12,6 MRD Dollar. Die Werte der Deutschen Aktien im DAX weisen im
Vergleich zum Silber mit einem Wert von ca. 735 MRD Euro ebenfalls eine
völlig andere Größenordnung auf. Das Vermögen der Deutschen wurde im
Jahr 2007 nach Abzug der Schulden auf ca. 7,7 Billionen Euro geschätzt.
Selbst wenn in diesem Betrag Immobilien, Firmen und andere
Vermögenswerte enthalten sind, die nicht nur als Geld existieren, verbleibt
ein enorm großer Anteil von knapp 4,5 Billionen an Papiergeldanlagen, der
einen sicheren Hafen suchen wird. Und das nur im vergleichbar kleinen
Deutschland.
|