Bei „Sexual Sushi“ handelt es sich um das Regie-Debüt von Petra Joy. Im Gegensatz zu sonstigen Genre-Produktionen soll diese Produktionen jedoch vor allem Frauen und Paare auf erotische und sinnliche Art ansprechen. Dieses Ziels ist in vier visuell umgesetzten Episoden zu sehen, bei denen man ein Paar in unterschiedlichen erotischen Situationen beim Sex erleben kann. In dem klassischen Ausgangs-Szenario verführt in der ersten Szene ein Mann seine Partnerin im heimischen Schlafzimmer. Über die Einrichtung des Sets mag man sicher streiten können, aber interessanter ist da schon die Tatsache, dass der Frau die Augen verbundenen und ihre Arme ans Bett gefesselt sind. Mit Früchten und Zärtlichkeiten beginnt ein amouröses Abenteuer, das sinnlich und lustvoll von der Kamera verfolgt wird. Es folgt der kurze Einsatz eines Glasdildos, dem sich der Akt der beiden anschließt. Die Sex-Szene ist mit gerade mal fünf Minuten durchaus kurz, aber dennoch sehr einfühlsam gefilmt. Am Schluss ist aber weder ein Cumshot noch ein weiblicher Orgasmus zu bemerken. Eine für den Porno-Konsumenten sicherlich ungewöhnliche Tatsache, aber nach Aussage der Regisseurin ein bewußt eingesetztes Stilmittel, da exzessive explizite Sperma-Orgien im Pornofilm sonst ja an der Tagesordnung sind. In einer Kostümnummer (Szene zwei) trifft sich das gleiche Paar dann zu einem Sex-Rendezvous, in dem schon Hardcore-lastiger zugeht. Sie verpasst ihm einen Blowjob, er nimmt sie von hinten und spritzt ihr auf den Rücken. In der dritten Szene findet sich das Paar dann in einer Badewanne zum Liebesspiel ein. Auch hier gibt es, nach liebevoll ausgetauschten Streicheleinheiten, gegenseitigen Oralsex, Dildoeinsatz und einem schnellen Fick keinen erkennbaren Höhepunkt am Ende zu sehen. Bei der letzten Szene handelt es sich dann um eine Girl/Girl-Szene, bei der auch der Einsatz eines Strap-On nicht zu kurz kommt. Die Szene unterscheidet sich besonders wegen der warmen Ausleuchtung und der offensichtlich echten Zuneigung der Darstellerinnen untereinander, doch enorm von den sonstigen Girl/Girl-Szenen. Auch wenn es sich nicht, wie vielfach behauptet um eine Artcore-Produktion handelt, setzt Petra Joy jedoch wohltuend ihren eigenen Stil und Ansatz um. Vielleicht nicht gerade Porno, aber sicher 'harte' Erotik und das ist schon in der nicht mehr zu überschauenden Welt der Erotik, erfreulich und aller Unterstützung wert. Ein „Porno“ für Männer und Frauen, die bisher keinen Porno ausleihen oder ansehen wollten.
|