Neben den traditionellen Yoga-Richtungen werden - im Zuge der Fitness- und Wellness -Welle - immer wieder neuartige Yoga-Richtungen geschaffen. Die Folge ist, das es eine nicht mehr überschaubare Anzahl von Yoga-Schulen gibt. Als Beispiel soll das sog. Poweryoga aus Amerika genannt werden. Auch das Bikram Yoga zählt den jüngsten Schöpfungen; es ist ein den Körper herausforderndes Yoga bei hoher Raumtemperatur. In New York entwickelte sich das Jivamukti Yoga, welches den Einklang mit der Schöpfung in den Mittelpunkt stellt.
Jede Volkshochschule und beinahe jedes Fitnessstudio hat Yogakurse im Programm. In Deutschland praktizieren etwa 2,5 bis 5 Millionen Menschen regelmäßig Yoga. Umfragen haben ergeben, dass jede zweite Frau Yoga schon einmal ausprobiert hat, von den Männern hingegen nur vier Zehntel. Und mehr als zwei Drittel der Befragten, die noch keine Erfahrungen mit Yoga gesammelt haben, würde es gerne ausprobieren. Yoga ist zu einem Wirtschaftszweig geworden. In den USA wird der jährliche Umsatz rund um Yoga mit drei Milliarden Euro beziffert. In Deutschland dürfte sich der jährliche Umsatz auf etwa 500 Millionen Euro belaufen. So hat die Medizin Yoga für sich in Anspruch genommen und arbeitet die vorbeugende gesundheitsfördernden Wirkungen der Yoga-Übungen heraus. Krankenkassen übernehmen deshalb in vielen Fällen die Kosten eines Yogakurses. Immer mehr Yogaschulen unterschiedlicher Richtungen bieten Übungsprogramme an. So gibt es Blitz-Yoga, Power-Yoga, Nackt-Yoga oder Lach-Yoga, um nur einige anzusprechen. Der Bücher- und DVD-Markt wird ebenfalls immer umfangreicher. Viele Prominente springen auf den Yoga-Wagen und produzieren Yoga-Bücher oder Yoga-DVDs.
Boris Sacharow, der ein Schüler Sivanandas ist und dem Yoga im Westen den Weg bereitet hat, sagte: "Von Tag zu Tag schießen neue Yogapilze aus dem durch üppige Phantasie übersättigten Boden der Orientalistik, und es werden neue Namen zutage gefördert wie Sattva Yoga, Buddhi Yoga, Purna Yoga usw. usw. – als ob die klassischen Yoga-Arten, wie man die ersten fünf zu nennen pflegt (nämlich Karma, Bhakti, Hatha, Raja und Jnana), nicht vollauf genügt hätten." Dieser Aussage möchten ich mich gerne anschließen.
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