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Hypnose
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Dieser Artikel beschreibt das Verfahren Hypnose. Für den ebenfalls als Hypnose bezeichneten Zustand siehe Hypnotische Trance.
Als Hypnose (von Hypnos ?????, dem griechischen Gott des Schlafes) werden bezeichnet:
das Verfahren zum Erreichen einer hypnotischen Trance (Trance ist gekennzeichnet durch vorübergehend geänderte Aufmerksamkeit und meist tiefe Entspannung). Man spricht auch von hypnotischer Induktion und Hypnose im engeren Sinne.
der Zustand der hypnotischen Trance. Trance wird nur im Sinne des Zustands gebraucht.
Der Begriff Hypnose stammt vom griechischen Wort hypnos (Gott des Schlafes), da man in der Anfangszeit der Forschung davon ausging, dass es sich um einen schlafähnlichen Zustand handelt. Als Hypnotiseur bezeichnet man dabei die hypnotisierende Person, als Hypnotisand (auch: Proband, in der Hypnotherapie Patient oder Klient) die hypnotisierte Person. Dabei kann eine Person auch beide Rollen übernehmen, das bezeichnet man als Auto- oder Selbsthypnose; in allen anderen Fällen nennt man es Fremd- oder Heterohypnose. Eine hypnotische Trance wird mittels Hypnose induziert (Induktion), der Proband befindet sich in Hypnose oder in einer hypnotischen Trance. Zur Beendigung wird die Trance aufgelöst bzw. exduziert (Exduktion), der Hypnotisand wacht auf. Wird der Proband (zum Beispiel zwecks Vertiefung der Hypnose) aus der Trance geholt und kurz darauf wieder zurück in Trance versetzt, so spricht man von Fraktionierung. Im Rahmen der Hypnose werden dem Probanden verbale Anweisungen, sog. Suggestionen, gegeben, die direkt auf das Unterbewusstsein wirken sollen. Suggestionen, die auch nach Auflösung der Hypnose noch wirksam sein sollen, werden als posthypnotische Suggestionen bezeichnet. Es sind Kompetenz des Hypnotiseurs und Vertrauen in ihn ebenfalls notwendig, im Falle einer Selbsthypnose also Selbstvertrauen.
Inhaltsverzeichni s
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1 Geschichte der Hypnose
2 Hypnotisierbarkeit
3 Einleitung der hypnotischen Trance - Tranceinduktion
3.1 Direkte Methoden
3.2 Blitzinduktion
4 Auflösung der Trance
4.1 Spontane Auflösung
5 Anwendungsgebiete
5.1 Hypnotherapie
5.2 Selbsthypnose
5.3 Leerhypnose
5.4 Hypnose in der herkömmlichen Medizin
5.5 Hypnoanalyse
6 Hypnose-Fachgesellschaften
7 Literatur
8 Siehe auch
8.1 Personenartikel
9 Weblinks
10 Belege
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Geschichte der Hypnose [Bearbeiten]
Hypnose wurde wahrscheinlich schon in der Frühzeit des Menschen verwendet. Auch wenn es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, lassen sich Berichte über kultische Handlungen oder Dinge aus dem Schamanismus durchaus mit Hypnose in Form der Selbst- oder Fremdsuggestion erklären. Es ist zu vermuten, dass Hypnose eher zufällig entdeckt wurde und ihren Ursprung in meditativen und kultischen Handlungen religiösen Hintergrundes haben dürfte. Spekulativ kann man von der Annahme ausgehen, dass sich die Hypnose aus massenpsychologischen Manipulationen bei religiösen oder kultischen Riten sowie aus den selbstmeditativen Erfahrungen von Priestern, Heilern und Schamanen entwickelt hat.
?Wissenschaftlich? jedoch wurde die Hypnose um 1770 von Franz Anton Mesmer wiederentdeckt. Er experimentierte mit Magneten, die er Patienten auflegte. Er nannte den Effekt 'Magnetismus animalis', schrieb jedoch die Heilkräfte den Magneten zu. Aufgrund von Mesmers Popularität nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch ?Mesmerisieren?; ein Ausdruck, der im zeitgenössischen Englisch noch existiert (to mesmerize = hypnotisieren). Alfred Russel Wallace meinte mit Hilfe des Mesmerisierens die Gallsche Schädelkarte nachweisen zu können.[1] Friedrich Engels kritisierte in einem zu Lebzeiten unveröffentlichten Text den Mesmerismus und Wallace Theorien als Irrglauben und Selbsttäuschung. Nach eigener Darstellung habe Engels einen 12-jährigen Jungen ohne Magnete durch ?gelindes Anstieren oder Bestreichen? in einen hypnotischen Zustand versetzt, um dann den Jungen die Wirkung selbsterfundener Gallscher Schädelbereiche nacherleben zu lassen. Er kommt zum Schluss, dass sich immer erst Effekte einstellten, wenn dem ?Patienten zu verstehn gegeben [wurde], was von ihm erwartet wurde.?[1] Der Glaube des Hypnotiseurs an die Schädelkarte ließ unbewusst die gewünschten Effekte beim Hypnotisierten eintreten, wie auch den Magneten Wirkkräfte zugeschrieben wurden, welche durch andere Ursachen entstanden.
Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy (Ambroise-Auguste Liébeault, Hippolyte Bernheim) und Paris (Jean-Martin Charcot) führend in der Erforschung der Hypnose. Sigmund Freud wurde 1885 bei Jean-Martin Charcot in Paris auf die Experimente von Mesmer aufmerksam und versuchte selbst diese Methode, um Patienten zu behandeln. Dies wurde zum Ausgangspunkt seiner Studien über Hysterie. Später ließ er diese Methode jedoch wieder fallen und widmete sich seiner Technik der freien Assoziation. Schriften zeigen jedoch, dass Freud auch später noch mit Hypnose gearbeitet hat.
Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch Oskar Vogt (1870-1959), dann durch dessen Schüler Johannes Heinrich Schultz (1884-1970), der daraus das autogene Training entwickelte, und später durch Klaus Thomas. Im amerikanischen Sprachgebiet wurde die Hypnose wesentlich weiterentwickelt durch Milton H. Erickson (indirekte Hypnose), Kroger und Dave Elman (autoritäre Hypnose). In England gilt John Hartland als einer der bekanntesten Hypnotiseure. Sein Buch Dictionary of Medical and Dental Hypnosis zählt auch heute noch zum offiziellen Ausbildungslehrwerk für britische Hypnoseärzte.
Milton H. Erickson begründete eine neue Form der Hypnotherapie, die heute als die modernste Form der Hypnose gilt und aus der sich weitere psychologische Methoden wie z.B. das NLP (Neurolinguistisches Programmieren) entwickelten.
Hypnotisierbarkeit [Bearbeiten]
Im Prinzip ist jeder geistig gesunde Mensch hypnotisierbar. Die Frage, ob jemand hypnotisierbar ist, spielt in der Hypnose eine zentrale Rolle. Man ist entweder hypnotisiert oder nicht. Ein Unterschied besteht von Mensch zu Mensch im Grad der erreichten Trancetiefe, die situationsbedingt verschieden sein kann. Etwa zehn Prozent der Menschen sind sehr leicht hypnotisierbar. Praktisch nicht hypnotisiert werden können oder dürfen nur rund fünf Prozent, diese Menschen leiden unter zu niedrigem Blutdruck, Herzschwäche, hirnorganischen Beeinträchtigungen, Geisteskrankheiten, schweren Persönlichkeits- oder Zwangsstörungen, Hysterie oder Psychosen oder stehen unter Schock, starkem Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholeinfluss. Blinde oder gehörlose Menschen gelten als bedingt hypnotisierbar.
Nach dem psychologischen Ansatz wendet der Hypnotisand verschiedene kognitive Strategien an. Hypnose basiert beim kognitiv-sozialpsychologischen Ansatz auf verschiedenen sozialpsychologischen Faktoren, u.a. muss der Proband gewillt sein, eine ?gute Versuchsperson? zu sein.
Einleitung der hypnotischen Trance - Tranceinduktion [Bearbeiten]
Die Tranceinduktion ist die Einleitung einer hypnotischen Trance. Dabei wird eine Konstellation unterstellt, bei der eine Person versucht, bei einer anderen Trance-Phänomene hervorzurufen. Abhängig von der Vorgehensweise wird in direkte und indirekte Methoden unterschieden.
Den Hypnosetechniken ist gemeinsam, dass sie das Bewusstsein mit wenig aufmerksamkeitsfordernden Tätigkeiten beschäftigen, so dessen Kritik gezielt umgehen und schrittweise ausschalten. Auf diese Weise verliert das Bewusstsein seine beherrschende Stellung, die Kritikfähigkeit wird eingeschränkt und das Unterbewusstsein wird direkt ansprechbar. Welche Suggestionen oder Methoden am besten geeignet sind, ist vom Probanden und von den näheren Umständen abhängig.
Förderlich bis notwendig sind für die Induktion Sicherheit und Geborgenheit, beides kann auch suggeriert werden, Musik kann ebenfalls helfen. Die Suggestionen werden meist wiederholt oder enthalten selbst Wiederholungen, auch Monotonie wirkt hypnotisierend. Die Körperhaltung ist eigentlich egal, jedoch sollte sich der Proband entspannen können.
Üblicherweise wird Entspannung suggeriert oder direkt durch progressive Muskelentspannung herbeigeführt. Eine andere Herangehensweise ist das Angleichen von normalerweise unbewusst ablaufenden Prozessen (z. B. Atmung oder Lidschlag) an die Suggestionen. Mithilfe passender Suggestionen kann sogar die Hypnose selbst eingeredet werden. Dabei werden gern Stufen von einer bestimmten Anzahl langsam abwärts gezählt; mit jeder Stufe entspannt man sich dabei mehr und mehr, bis mit der letzten Stufe die Hypnose induziert sein kann. Auch Kombinationen verschiedener Techniken sind denkbar.
Die Trance kann nach Belieben vertieft werden, wenn der Proband keine unbewussten Widerstände gegen eine Vertiefung der Trance leistet. Meistens analog dazu nimmt die Kritikfähigkeit des Bewusstseins ab.
Eine hypnotische Trance kann verschiedenartig induziert werden. Grundlegend wird zwischen
direkten (autoritären, paternalen) und
indirekten (permissiven, maternalen) Verfahren unterschieden.
Während die direkte Variante meist mit befehlsähnlichen Suggestionen arbeitet, haben die Sprachmuster der indirekten eher erlaubenden oder gewährenden Charakter.
Direkte Methoden [Bearbeiten]
Direkte Methoden basieren im Kern auf Aufmerksamkeitsabsorption bzw. Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine Sache. Hierzu können (nahezu) alle Sinne eingesetzt werden.
Bekannt ist die Augenfixation, bei der das ?Anstarren? eines Objekts die Augenmuskeln ermüdet und die Neigung, in Trance zu gehen, verstärkt. Durch den Einsatz von Karten mit Komplementärfarben, die betrachtet werden, wird die Augenfixation verstärkt. Mit akustischer Unterstützung arbeitet die Augen-Zähl-Methode. Der Hypnotiseur zählt von hundert rückwärts und fordert den Probanden auf, bei geraden Zahlen die Augen zu schließen und bei ungeraden zu öffnen.
Weiterhin können sprachliche Formen (Anweisungen) und akustische Elemente eingesetzt werden. Letzteres sind überwiegend gleichförmige und beruhigende Klänge oder auch Musikstücke. Anweisungen stellen in der Regel die zentrale Form der Tranceinduktion dar. Im Gegensatz zur indirekten Induktion haben die sprachlichen Formen bei der direkten Methode direktiven (bestimmenden) Charakter.
Neben visuellen und akustischen Methoden werden auch haptische (Berührungen), olfaktorische (Düfte), chemische (Medikamente) und motorische Methoden eingesetzt.
Wichtig ist neben dem Einverständnis des Probanden über den Einsatz einer direkten Induktionsmethode auch die positive Einstellung und Erwartung ggü. der gewählten Methode. Auch das entstehende autoritäre Beziehungsmuster muss der Proband wünschen oder zumindest akzeptieren. In diesem Beziehungsmuster hat der Hypnotiseur die vorgebende und dominierende Rolle, während der Proband eine passive, sich unterordnende Rolle inne hat.
Die beschriebenen Methoden bedürfen der Anwesenheit einer anderen Person (z. B. Hypnotiseur). Im Alltag kann jedoch eine Induktion und damit eine Trance auch durch Umweltphänomene auftreten, wie durch monotone Reize und Rhythmen, Anstarren von Objekten oder motorischen Routineabläufe. Dies kann u. a. beim Ticken von Uhren, Meeresrauschen, Tanzen auftreten.
Indirekte Methoden: siehe Milton-Modell
Blitzinduktion [Bearbeiten]
Eine besondere Rolle spielen die Blitzinduktionen, die eine leichte Trance oftmals innerhalb weniger Sekunden induzieren können, aber eine hohe Erwartungshaltung und ein Überraschungsmoment benötigen. Beide Komponenten erlauben es dem Hypnotisanden, sehr schnell in eine Trance zu gelangen. Die Blitzinduktion wird überwiegend im Showbereich und nur selten im therapeutischen Kontext genutzt.
Auflösung der Trance [Bearbeiten]
Jede hypnotische Trance bedarf der Auflösung. Dazu wird mithilfe von Suggestionen der ursprüngliche Bewusstseinszustand wiederhergestellt. Sonstige gegebene Suggestionen müssen durch entsprechende Gegensuggestionen aufgehoben werden. Die Auflösung geht normalerweise schneller vonstatten als die Einleitung, sollte jedoch niemals überstürzt vorgenommen oder gar vernachlässigt werden. Wenn dem Organismus nicht genügend Zeit für die Umstellung gegeben wird, um etwa die Tätigkeit des Herz-Kreislauf-Systems wieder auf Normalwerte zu regulieren, kann es beispielsweise zu Kopfschmerzen kommen. Wenn keine Amnesie suggeriert wurde und man sich nicht in tiefer Trance befand, kann man sich an die Sitzung erinnern.
Wenn doch einmal die Trance nicht ordnungsgemäß aufgelöst worden ist, sollte sie nochmals kurz eingeleitet und danach komplett aufgelöst werden können.
Spontane Auflösung [Bearbeiten]
Wenn von außen Reize auf den Hypnotisanden einwirken, die einen Schock bei ihm auslösen (z.B. Feueralarm), wird dieser von selbst aus der Trance erwachen. Bei einer unbeabsichtigten bzw. ungewollten Auflösung kann eine Nachbearbeitung durch den Hypnotiseur indiziert sein, um leichteren Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen vorzubeugen. Nach einem unangekündigten längeren Zeitraum ohne Suggestionen wird die Trance automatisch in Schlaf übergehen; aus diesem wird der Hypnotisand auch ganz normal erwachen, wodurch allerdings die Suggestionen nicht alle automatisch auch aufgehoben werden. Es kann also unter Umständen notwendig sein, die Hypnose neu einzuleiten und diverse Suggestionen wieder zurückzunehmen.
Anwendungsgebiete [Bearbeiten]
Hypnotherapie [Bearbeiten]
Hypnose findet in der Hypnotherapie Anwendung. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich gut belegt. Insbesondere wurden mit den Methoden der Kernspinresonanztomographie (MRT) und der Elektroenzephalographie (EEG) hirnphysiologische Korrelate von Trance-Zuständen klar nachgewiesen. Der Einsatz der Hypnose in der Medizin und in der Psychotherapie ist gesetzlich geregelt. Sie gehört zu den von den deutschen Krankenkassen anerkannten Leistungen. Der Einsatz von Hypnose in der danach benannten Hypnotherapie ist wissenschaftlich und klinisch anerkannt und wird als Ergänzung zu vielen herkömmlichen Methoden eingesetzt. Bereits wenige Sitzungen können deutliche Veränderung bewirken; entsprechend vielseitig werden die Hypnose und ihre Techniken in der Therapie verwendet. Man kann sie beispielsweise zur Behandlung von Depressionen, Suchtkrankheiten, Sprachstörungen, zur Steigerung des Selbstwertgefühls, zum Stressabbau oder bei Schlafstörungen einsetzen. Schwere psychische Störungen oder Traumata sollten aber grundsätzlich nie selbst, sondern nur unter Hinzunahme eines Therapeuten behandelt werden. Auch bei der Behandlung von chronischen Schmerzen in Verbindung mit einem verhaltenstherapeutischen Kurzprogramm[2] konnten Reduzierungen der Schmerzstärke nachgewiesen werden.
In Österreich ist Hypnotherapie - unter dem Namen "Hypnosepsychotherapie" - eine eigenständige anerkannte Psychotherapierichtung auf tiefenpsychologischer Basis unter Einbeziehung der Technik und des Menschenbildes von Milton Erickson.
Selbsthypnose [Bearbeiten]
Wird die Trance ohne Fremdhilfe induziert, wird von Selbsthypnose bzw. Autohypnose gesprochen. In ihrem Wesen ist die Selbsthypnose der Meditation nicht unähnlich. Selbsthypnose ist nicht schwieriger zu erreichen, als von einem Gegenüber hypnotisiert zu werden, obwohl beide Rollen (Hypnotiseur und Hypnotisand) gleichzeitig wahrgenommen werden müssen. Jedoch ist keine so tiefe Trance erreichbar, da ein Teil des Bewusstseins mit der äußeren Struktur der Hypnose beschäftigt ist; umgekehrt kann jede Hypnose - bis zu einer gewissen Tiefe - als Selbsthypnose unter Anleitung verstanden werden.
Leerhypnose [Bearbeiten]
Bei einer Leerhypnose werden nach der Einleitung keine Suggestionen mehr gegeben, bis die Trance aufgelöst werden soll oder von selbst in Schlaf übergegangen ist. Es wird lediglich der entspannende Zustand genossen. Eine Leerhypnose ist bei Fremd- wie bei Selbsthypnose gleichermaßen möglich und mit Meditation vergleichbar.
Hypnose in der herkömmlichen Medizin [Bearbeiten]
Für Operationen wird in der Regel der Einsatz konventioneller Anästhetika oder Narkotika bevorzugt, doch gibt es dokumentierte Fälle, in denen der Einsatz einer hypnotischen Trance genügte. [3]Anekdotisch werden einem der Vorreiter der Hypnose, James Esdaile, Hunderte von anästhetikumfreien Operationen in Indien zugeschrieben, die er angeblich nur mit Hilfe von Hypnose durchführen konnte.
Zahnmedizinische Anwendung: Bereits vor der systematischen Entwicklung von Anästhetika wurde die hypnotische Trance zur Schmerzkontrolle eingesetzt. Vermutlich durch (kognitive) Dissoziation vom eigenen Körper können Teile der körperlichen Wahrnehmung ausgegrenzt werden. Dies hilft beispielsweise bei Patienten, die allergische Reaktionen gegen Anästhetika entwickeln. Unter anderem sind damit auch Zahnbehandlungen unter Hypnose schmerz- und damit auch angstfreier durchführbar. Des Weiteren können über Suggestionen schädliche Gewohnheiten (Knirschen, Pressen, Nägelkauen, Daumenlutschen) therapiert werden.
Geburtshilfe: Die Praxis der Hypnose bei der Geburtshilfe hat eine lange Tradition und ist erst in den letzten zwei Jahrzehnten, wahrscheinlich durch die verstärkte Anwendung der chemischen Anästhesie, in den Hintergrund getreten. Spezielle Konzepte zur Hypnose in der Geburtsvorbereitung sind:
Hypnoanästhesie: William Kroger (1977),
Acht-Punkte-Programm: Ernest und Josephine Hilgard (1975)
Ericksonscher Ansatz einer hypnotherapeutischen Paargeburtsvorbereitung: Noelle Poncelet (1990)
Hypnoreflexogene Methode der Geburtsvorbereitung: Schauble (1998)
Grundlage ist die Auflösung des Kreislaufs von Angst, Anspannung und Schmerz, der in der Regel den Geburtsvorgang begleitet, die Schmerzen verstärkt und Komplikationen hervorrufen kann. Eine breit angelegte Studie [1] (2001/2002) konnte einen umfassenden, positiven Einfluss der Hypnose auf die Geburt belegen.
Hypnoanalyse [Bearbeiten]
Andere Bezeichnungen für die Hypnoanalyse sind analytische Hypnose, psychodynamische Hypnotherapie oder hypnodynamisch orientierte Psychotherapie. Allen gemeinsam ist, dass Hypnose im Kontext einer tiefenpsychologischen Arbeit zum Einsatz kommt. Sie unterstützt die klassische Psychoanalyse durch die Verwendung von Trancephänomenen. So kann in Trance die Aufmerksamkeit stärker auf den Gegenstand fokussiert, der Inhalt einer Hypnose (wie eine Altersregression) zum Gegenstand der Analyse gemacht oder aber die Arbeit am Widerstand gegen die Erkenntnis deutlich reduziert werden.
Hypnose-Fachgesellschaften [Bearbeiten]
Es gibt verschiedene Fachgesellschaften für Hypnotiseure. Die meisten davon nehmen nur Mitglieder auf, die aktive Hypnotiseure sind. Manche Gesellschaften haben bestimmte Aufnahmebedingungen für Mitglieder (wie zum Beispiel die ärztliche oder zahnärztliche Approbation). Die meisten Gesellschaften bieten die Möglichkeit einer Beratung für potenzielle Patienten oder Klienten und sind international vernetzt.
Literatur [Bearbeiten]
Bücher
Gaschler, Tony: Moderne Hypnosetechnik. Steiner-Verlag, 3. Auflage 2007, ISBN 978-3-936612-13-4
Eberwein, W. & Schütz, G.: Die Kunst der Hypnose. Paderborn, Junfermann, 3. Auflage 2002, ISBN 978-3-87387-265-3
Erickson, Milton: Der Februarmann. Paderborn, Junfermann, 3. Auflage 2003, ISBN 978-3-87387-033-8
Hille, Katharina: Lebensreisen. Praxis der Hypnoanalyse BoD, 2007, ISBN 978-3-8370-0125-9
Hüsken-Janßen, H.; Revenstorf, D.; Tinneberg, H.-R.: Hypnose in der Geburtsvorbereitung: Multizentrale empirische Untersuchung der Wirksamkeit der hypnoreflexogenen Methode nach Schauble. (online hier)
Kaiser-Rekkas, A.: Klinische Hypnose und Hypnotherapie. Auer, Heidelberg 2001, ISBN 3-89670-224-6
Kossak, H.-C.: Lehrbuch Hypnose. Psychologie-Verlags-Union, Weinheim ISBN 3-621-27146-5
Kronfeld, A.: Hypnose und Suggestion. (Reihe: Wege zum Wissen Nr.11) Ullstein, Berlin 1924 (Übers.: Leningrad 1925, Moskau 1927; Prag 1931; Tallinn 1991)
LeCron, L. M.: Fremdhypnose - Selbsthypnose - Technik und Anwendung im täglichen Leben. Ariston, Kreuzlingen/München 1973 ISBN 3-7205-1414-5
Meinhold W. J.: Das große Handbuch der Hypnose - Theorie und Praxis der Fremd- und Selbsthypnose. Ariston, Kreuzlingen/München 2006 (8. überarbeitete und erweiterte Neuauflage) ISBN 3-7205-2741-7
Meinhold W. J.: Psychotherapie in Hypnose - Was jeder darüber wissen sollte. Artus, Mannheim 1993 ISBN 3-926654-07-4
Revenstorf D. und B. Peter (Hrsg.): Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Springer, Berlin 2001 ISBN 3-540-67480-2
Revenstorf u.a.: Expertise zur wissenschaftlichen Evidenz der Hypnotherapie 2003. Expertise für den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie. (online hier)
Schmidt G.: Einführung in die hypnosystemische Therapie und Beratung. Auer, Heidelberg 2005 ISBN 3-89670-470-2
Schmierer A.& Schütz G.: Zahnärztliche Hypnose. Quintessenz, Berlin 2007. ISBN 978-3-87652-887-8
Kurt Tepperwein Die hohe Schule der Hypnose. Der Goldmann Verlag ISBN 3-442-10962-0
"Hypnose"- Einträge in:
Kirchner, F.: Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe.() Dürr, Leipzig 1907 - hier
Eisler, R.: Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe() 2. völlig neu bearb. Auflage. Mittler & Sohn, Berlin 1904 - hier
Dornblüth, O.: Klinisches Wörterbuch: Die Kunstausdrücke der Medizin erläutert.() de Gruyter, Berlin 1927, 13. u. 14. vollkommen umgearb. Aufl. (von Emil Banwarth) - hier
Walker, Wolfgang: Abenteuer Kommunikation - Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens. Stuttgart: Klett-Cotta, 1996. ISBN 3-608-91976-7
Zeitschriften
The American journal of clinical hypnosis, seit 1958
Experimentelle und Klinische Hypnose (ExKli). Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Hypnose (DGH) (1983 - 2002)
Hypnose und Kognition (HyKog).Zeitschrift der Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose (M.E.G.)(1984 - 2004)
Hypnose. Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie (seit 2005), ISSN 1862-4731
Deutsche Zeitschrift für zahnärztliche Hypnose (DZzH). Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose e.V.
Siehe auch [Bearbeiten]
Hypnotische Regression
Hypnopädie
Hypnoskop
Autogenes Training
Wikiquote: Hypnose ? Zitate
Wiktionary: Hypnose ? Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Personenartikel [Bearbeiten]
Franz Anton Mesmer
James Braid
Sigmund Freud
Oskar Vogt, Johannes Heinrich Schultz
Milton H. Erickson
Richard Bandler, John Grinder
Weblinks [Bearbeiten]
Milton H. Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose e.V. (MEG)
Deutsche Gesellschaft für Hypnose (DGH)
Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose e.V. (DGZH)
Österreichische Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose (ÖGZH)
Belege [Bearbeiten]
? a b Friedrich Engels: Dialektik der Natur, Die Naturforschung in der Geisterwelt. MEW 20, S. 337-347.
? Jacobs, S., Strack, M. Bode, G., Kröner-Herwig, B. (2001): Hypnotherapeutische Interventionen im Rahmen eines verhaltenstherapeutischen Kurzprogramms zur Behandlung chronischer Schmerzen. In: Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin. 22.Jg(3),199-217.
? WDR Bericht:Operationen unter Narkose
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
Von ?http://de.wikipedia.org/wiki/Hypnose?
Kat egorien: Allgemeine Psychologie | Therapeutisches Verfahren in der Anästhesie | Psychotherapie
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