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Presseinformation: Machbarkeitsstudie zum Erlebnispark.
Alster Business Club entwickelt Vorschläge für mehr Wirtschaft im Kreis Segeberg.
Interview mit Clubpräsident Jens Kahlsdorf.
Metropolregion Hamburg. In der vergangenen Woche berichteten Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen über einen vom A.B.C. geplanten Erlebnis-Park, der im Kreis Segeberg Besucher aus USA, Japan und China anlocken soll. Wir sprechen hierzu mit Jens Kahlsdorf, Präsident und Initiator vom Alster Business Club.
Red: Was ist dran an der Berichterstattung, dass Sie einen der weltgrössten Erlebnisparks im Kreis Segeberg bauen wollen?
Jens Kahlsdorf: Die Universität Kiel hat vor einigen Jahren ein Gutachten über die demografischen Entwicklungen im Kreis Segeberg veröffentlicht. Den Ergebnissen nach würde speziell der Nordosten des Kreises Segeberg in den nächsten 30 Jahren kaum noch bewohnt sein. Die Menschen würden dort abwandern oder überaltern, wenn man nichts dagegen unternähme. Vor gut einem Jahr berichtete Landrat Gorissen im IHK-Wirtschaftsbeirat, bei dem ich u.a. Mitglied bin, dass riesige Gelder in Brüssel an Subventionen verweilen, da niemand sie beanspruche. Die Bundesrepublik sei einer der größten Nettozahler in die EU. Es wäre doch schön, wenn man sich zumindest einen Teil der eingezahlten Gelder wiederholen würde. Diese Informationen habe ich bei einem Clubabend berichtet. Noch am gleichen Abend fanden sich engagierte Unternehmer zusammen, die den Hotspot "Top Secret" gründeten.
Red: Der Name "Top Secret" besagt ja nun nicht unbedingt, dass Ergebnisse dieses Arbeitskreises auf den Titelseiten der Zeitungen wiederzufinden sind. Wie ist es dazu gekommen?
Jens Kahlsdorf: Die massive Berichterstattung zum jetzigen Zeitpunkt trifft auch nicht unsere Zustimmung, schon gar nicht die damit einhergehenden Spekulationen. Ich freue mich sehr, hier die Möglichkeit zu erhalten, einige Tatsachen erläutern oder auch gerade rücken zu können. Der Hotspot "Top Secret" begann vor einem Jahr, Überlegungen anzustellen, wie man den prognostizierten negativen Entwicklungen der Kieler Studie entgegenwirken könne.
Red: Was war denn das Ergebnis dieser Überlegungen?
Jens Kahlsdorf: Wir kamen im ersten Schritt schnell darauf, dass ein volkswirtschaftlich positiver Effekt nur dann zustande kommt, wenn man nicht aus benachbarten Regionen Kunden in den Kreis Segeberg zieht, sondern wenn es gelingt, Devisen von außerhalb zu generieren. Das würde bedeuten, dass man ein Angebot von weitreichender bzw. weltweiter Bedeutung schaffen müsse, wenn man einen nachhaltigen Effekt erzielen wolle. Die Landesregierung hatte festgestellt, dass Schleswig-Holstein Wachstumspotentiale in den Bereichen Tourismus, Medizin und maritimer Technik hat. Besonders beim Tourismus ist die Landesregierung der Meinung, dass es einen Nachholbedarf gäbe, da er sich seit den 60er Jahren kaum weiterentwickelt hätte.
Red: Sie sprechen von einem Angebot von weltweiter Bedeutung im touristischen Bereich. Um das Angebot bekannt zu machen, müssten Sie doch weltweit Werbung betreiben. Würden die entstehenden Werbekosten das Projekt nicht gleich zum Scheitern verurteilen?
Jens Kahlsdorf: Sie sprechen hier einen sehr wichtigen Punkt an. Das interdisziplinäre Marketing wird mit Sicherheit über Erfolg oder Misserfolg eines solchen Vorhabens entscheiden. Weltweite Vermarktung ist sehr teuer. Das haben auch Städte wie Hamburg, Berlin, Paris oder Mailand erkannt. Deshalb sind sie eine Partnerschaft eingegangen und werben gemeinsam z.B. auf Messen in Los Angeles, nicht für ihre einzelne Stadt, sondern für "Europa in fünf Tagen". Das spart Kosten bis zu 80% für jeden Beteiligten bei nahezu gleichen Ergebnissen. Pareto lässt grüßen.
Red: Sie sprechen davon, dass kooperierende Städte bis zu 80% ihrer Marketingkosten beim Stadtmarketing sparen. Der Kreis Segeberg ist keine Stadt. Was also soll er davon haben?
Jens Kahlsdorf: Wer heute erfolgreich sein will, muss in ausdifferenzierten Netzwerken operieren. Das gilt auch für Aktivitäten im Kreis Segeberg. Wettbewerb und Konkurrenz sind heute nicht mehr lokal oder regional, sie sind global. Ein Denken "Rund um den Kirchturm" hat da keinen Platz mehr. Der Kreis Segeberg ist Bestandteil der Metropolregion Hamburg. Ein touristisches Angebot mit höchster Attraktivität würde dafür sorgen, dass die Städte es von sich aus, vielleicht sogar kostenfrei, mit in ihr Portfolio aufnehmen. Sie würden schließlich auch davon profitieren.
Red: In der Presse ist nachzulesen, dass der Kreis Segeberg € 20.000,- für eine Machbarkeitsstudie verabschiedet hat. Was soll diese Studie bezwecken?
Jens Kahlsdorf: Die Mitglieder im Alster Business Club haben sich zur Ausgangsproblematik im Kreis Segeberg vielfältige Gedanken gemacht und mögliche Lösungsansätze in ihrer Freizeit erarbeitet. Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, an dem zu klären ist, ob es sinnvoll ist, hier konstruktiv weiter zu denken oder die ganze Sache ant acta zu legen. Wir freuen uns sehr, dass Politik und Verwaltung im Kreis Segeberg diese Überlegungen unterstützen und die Machbarkeitsstudie über € 40.000,-, von denen bereits € 20.000,- von der EU kommen, in Auftrag gibt.
Red: € 40.000,- Steuergelder für eine Machbarkeitsstudie sind eine Menge Geld. Wer soll die Studie anfertigen? Der A.B.C.?
Jens Kahlsdorf: Es macht keinen Sinn, die Studie vom Alster Business Club oder seinen Mitgliedern anfertigen zu lassen. Schließlich soll ja von unabhängiger Stelle überprüft werden, ob ein vom A.B.C. skizziertes Projekt in der Umsetzung darstellbar ist. In einer Ausschreibung sind verschiedene Institute, mit teils universitärem Hintergrund, aufgefordert worden, ein Angebot zur Erstellung abzugeben. Damit von der Kreisverwaltung keine unnötigen Personalressourcen eingesetzt werden müssen, hat sich der A.B.C. auf Anfrage bereit erklärt, die Projektführung unentgeltlich zu übernehmen. Hierfür haben die Mitglieder die Alster Business Projektentwicklungsgesellschaft (A.B.E.) gegründet. Im A.B.C. wird die Auffassung vertreten, dass man gerade mit dem Geld der Bürger besonders sorgfältig umgehen muss. Bei einem Projekt dieser Dimension halten wir die Summe von € 40.000,-, von denen bereits 50% EU-gefördert sind, für eine Machbarkeitsstudie durchaus für angemessen. Ein Vergleich: Für die Machbarkeitsstudie des Norderstedter Veranstaltungszentrums Potenberg/Kulturwerk mit einem Investitionsvolumen von 8 Mio € wurden € 200.000,- eingesetzt, die nicht EU-gefördert sind.
Red: Wie groß soll der Erlebnispark werden? Wo wird der neue Park entstehen? Wie wird der Park im Detail aussehen?
Wie werden die Umwelt und die Anwohner belastet?
Jens Kahlsdorf: Genau diese Fragen sollen die Spezialisten, die die Studie anfertigen, beantworten. Natürlich haben wir uns auch unsere Gedanken dazu gemacht. So möchten wir unbedingt eine ausgeglichene CO2-Bilanz beim Betrieb des Parks gewährleistet wissen. Wir möchten aber auch wissen, wie ein Erlebnispark aussehen muss, was er den Besuchern bieten muss, damit die sich auf den Weg nach Segeberg machen. Welche Infrastuktur muss vorgehalten werden, wie kann der Besuchertransfer gestaltet werden, welche Gebiete kommen in Frage, welche Voraussetzungen sind für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderlich, wie sieht ein Businessplan für dieses Projekt aus? Alles das soll von der Studie beantwortet werden.
Red: Wann wird die Studie fertiggestellt sein? Wird sie veröffentlicht? Gibt es eine Bürgerbeteiligung?
Jens Kahlsdorf: Der Alster Business Club kann und will nichts gegen den Willen der Bürger unternehmen. Es ist wichtig, dass, falls es zu einer Umsetzung kommen sollte, die Bürger mit "auf die Reise" genommen werden. Verstehen Sie dieses bitte als Angebot, man kann so ein Projekt verfolgen, man muss es nicht. Wir rechnen mit der Fertigstellung der Studie Mitte bis Ende Mai. Natürlich werden wir unsere A.B.C.-Mitglieder auf unseren Clubabenden über den Fortgang des Projektes laufend informieren. Wie bei den Clubabenden des Alster Business Club üblich, sind uns Interessierte immer herzlich willkommen.
Der Alster Business Club will die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg fördern. Weitere Informationen unter: www.alster-business-club.de
Lesen Sie, was die Presse schreibt:
März 2008: ABC mit visionären Ideen: Erlebnispark im Kreis?
Sonntags Anzeiger
Februar 2008: Fantasie-Park in der Kiesgrube
Hamburger Abendblatt / Norderstedter Zeitung
Februar 2008: Fantasie-Park in der Kiesgrube
Abendblatt online
Februar 2008: Zur Machbarkeitsstudie ABC-Top Secret (ABE): Erlebniswelten in der Kieskuhle?
Lübecker Nachrichten
August 2007: Erste A.B.C.-Tour: Hansesail in Rostock, Sonntags AnzeigerRed: In der Presse ist nachzulesen, dass der Kreis Segeberg € 20.000,- für eine Machbarkeitsstudie verabschiedet hat. Was soll diese Studie bezwecken?
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