St. Galler Spitze und Sprühregen im Kosmos
Die Ostschweizer Künstlerin JOHannaS präsentiert sich mit ihren Werken. mr
In der bis 5. Mai dauernden Ausstellung im Kunstforum International in Meisterschwanden zeigen vier Künstler ihre Werke. Die Galerie an der Seefeldstrasse gibt es seit rund 30 Jahren. von Margrit Rüetschi
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Mit viel Fingerspitzengefühl haben Dorli und Enzo Del Mese-Fischer die aktuelle Viererausstellung im Kunstforum International zusammengestellt. An der Vernissage wurde betont, mit wie viel Herzblut die Galerie an der Seefeldstrasse 10 seit rund 30 Jahren in Schwung gehalten wird.
Konzentration auf ein Quartett
Im Vergleich mit dem Begriff «Herzblut» machte Margrit Rüetschi in ihren Worten auf die unlängst in der Presse erschienenen Berichte über den Begriff «Kulturinfarkt» aufmerksam. Dass es zu viele kulturelle Institutionen gebe, von allem zu viel und über all das Gleiche, werde von Fachleuten moniert. Von «Leuchttürmen» sei die Rede, dies im gleichen Sinne, wie man mit dem Begriff «Kulturinfarkt» und dem Bündeln von Fördergeldern umspringe. «Wer bestimmt, welche Institutionen am Leben erhalten werden und welche nicht, wer bewertet, was subventionierte Leuchttürme sind, die über die Schweiz hinaus strahlen dürfen und welche nicht?» sinnierte sie.
In der jetzigen Ausstellung haben die Galeristen die Auswahl auf vier Künstler beschränkt. Dies schafft für die Betreffenden die komfortable Situation, etwas mehr im Rampenlicht zu stehen als sonst. Samt und sonders haben sie sich schon in Gruppenausstellungen im Kunstforum International profiliert.
St. Gallen ist Spitze
JOHannaS, die quirlige Künstlerin mit den leuchtend roten Harren aus St. Gallen ist im Kunstforum International mit schöner Regelmässigkeit vertreten. «St. Gallen ist Spitze» hat sie sich als Motto für ihre Bilder ausgedacht, dies als neckischer Bezug zu ihrem schönen Wohnort in der Ostschweiz, der für die Produktion von St Galler Spitze in der ganzen Welt berühmt geworden ist. Man denke an das duftig-gelbe Spitzen-Kleid von Präsidentengattin Michelle Obama.
JOHannaS zeigt in der Ausstellung, dass man aus Spitze auch Bilder machen und Photopaintings auf Plexiglas kreieren kann. Weitere Variationen von Spitze findet man in farbenfrohen Collagen mit Mischtechnik auf Leinwand oder Platte.
Beflügelnd wirken auf die Besucher die kräftigen Energy-Wings von Markus Fritschi. Eines davon steht schon seit längerer Zeit prominent vor der Galerie Del Mese-Fischer und ist noch längst nicht flügellahm. Grad in Zeiten, wo man von der möglichen Gewinnung von Kraft durch Windenergie spricht, bergen Fritschis Werke, darunter auch die originellen Sonnenräder aus Metall, eine hochaktuelle, politische Komponente in sich.
Feurige Lava
Der extra aus Neapel angereiste Giuseppe Michele zeigt im Kunstforum International Werke von grosser Ausstrahlungskraft. Fast meint man in seinen explosiv gemalten Bildern die stete Präsenz der Vulkane in Italien zu spüren, die Angst vor dem Ergiessen von feuriger Lava über intakte Landschaften und Städte. Funkelnder Sprühregen und wuchtige Strahlen mischen das scheinbar Chaotische im Kosmos harmonisch auf.
Der in Bratislava geborene, im schwyzerischen Pfäffikon lebende Paul Malina liebt es, ein Thema abzuhandeln, dieses immer wieder aufzunehmen und abzuwandeln. Die Themen und Motive entnimmt er weitgehend der Natur.
Selbst in den abstrakten Werken ist sie eine unerschöpfliche Inspiration. Die Technik der Verfremdung bietet einen grossen Spieltraum für die persönliche Interpretation der Betrachter. «Kunst ist für mich Sehen, Suchen, Finden und Erfinden. Bilder werden nicht gemacht, die Bilder passieren», bringt er das Ganze auf den Punkt.
Daten Die Ausstellung im Kunstforum International an der Seefeldstrasse 10 dauert bis 5. Mai und ist geöffnet: Dienstag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr. Samstag 14 bis 16 Uhr. – Internet: www.kunstforuminternational.ch.
(az Aargauer Zeitung
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