Thema im Yasni Exposé von Kirsten Cordes

Besucher
(10089 seit 30.11.2008)

Person-Info

153
Spitzname: Gypsieslady, Land: Deutschland, Sprache: Deutsch
Ich biete: Psychologin, Prostitution, Dortmund, Beratung, Kommunikation, KOBER, skf-dortmund.de, Koopkoma, Haustiere, Ökologie, Fairer Handel, Bioland-Fleisch, Seminare, Futterseminare, Rohfütterung, barf, barfen, tiergerecht, Katzenzigeuner, Katzenfutter, Hundefutter, Tierhaltung, Tierbewusst (e.V.), Handycap-Tiere, Tierschutz, Mops, Rudimops, Geburt, Hausgeburt, natürliche Geburt
Kirsten Cordes @ www.kober-do.de Dipl.-Psych., Dortmund

43 Bilder von Kirsten

Bilder werden geladen...
1 - 9 von 43
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mai 09  2
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mrz 10  2
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mrz 10  +
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mrz 09  3
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mai 09  2
Kirsten Cordes @ Dortmund
Dez 08  +
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mai 09  +
Kirsten Cordes @ Dortmund
Mai 09  +
Kirsten Cordes - Dabei seit: 01.01.1970
Dez 08  +

578 Informationen zu Kirsten Cordes

Da bin ich wieder!

Mein neues Thema: Kinder kriegen! Am 14.Februar 2010 wurde mein Enkel bei einer wunderbaren Haus-Wassergeburt in Wien geboren. Nachdem ich mich schon vor einem Vierteljahrhundert mit dem Thema "Natürliche Geburt" in allen Facetten beschäftigt hatte, hat mich dieses Thema mal wieder gepackt und ich freue mich sehr, wenn ich mit meinen neuen Links und Texten für Kurzweil, Nachdenklichkeit oder rege Diskussionen sorgen kann. Lieben Gruß Kirsten
Kirsten Cordes @ Dortmund
103x
yasni 21.03.10  2  

Hausgeburt???

Eine Hausgeburt? „Coool, wie mutig!“, „Ach Du meine Güte! Wie gefährlich!“ oder: „Natürlich! Was sonst?“ Die unterschiedlichsten Reaktionen bekomme ich, wenn ich erzähle, dass Anna und Rainer eine Hausgeburt planen. Ziemlich genau die gleichen Reaktionen, wie ich sie vor 23 Jahren bekam, denn Anna ist ebenfalls geplant zuhause zur Welt gekommen. Da dachte ich mir, ich nutze mal die Zeit vor meinem Abflug nach Wien, um zu diesem Thema mal was zu schreiben. Zunächst ein paar allgemeine Fakten, die leider sehr unbekannt sind: Es gibt sehr gute Statistiken zu der Frage, ob Hausgeburten risikoreicher für Mutter und/oder Kind sind als Klinikgeburten. Und wenn ich schreibe: „Sehr gute Statistiken“, dann meine ich, wirklich aussagekräftige Daten ohne Fehlerquellen. Für eine sehr umfassende Untersuchung in Nordamerika wurden Daten von über 10000 Krankenhausgeburten und knapp 3000 Hausgeburten ausgewertet. Alle in diese Statistik einfließenden Daten sind vergleichbar. Nur Frauen, die vor der Geburt alle Voraussetzungen für eine Hausgeburt erfüllt hätten, wurden zum Vergleich herangezogen. Abgebrochene Hausgeburten laufen in der Statistik natürlich weiter als Hausgeburten und fallen nicht der Klinikstatistik zur Last. http://www.cmaj.ca/cgi/rapidpdf/cmaj.081869 v1 Das Original ist sehr interessant, aber ich weiß, dass kaum jemand sich da einlesen wird. Deshalb die Kernaussagen hier: Die Mortalitätsrisiken für Mütter und Kinder sind insgesamt sehr niedrig, aber durch die große Stichprobe doch statistisch aussagekräftig: Es gibt keine Unterschiede! Mütter starben unter der Geburt KEINE, die Babysterblichkeit liegt um 0,1%. Manche Risiken sind im Krankenhaus allerdings erhöht: Bei gleichem Ausgangsrisiko enden 11% der Krankenhausgeburten in einem Kaiserschnitt. Bei den Hausgeburten sind es 7,2% (Da wird die Hausgeburt natürlich abgebrochen, so was macht man nicht auf dem Küchentisch) Bei 17% der Klinikgebärenden wurde ein Dammschnitt gemacht, aber nur bei 3% der Hausgebärenden. Einen Dammschnitt macht man, um einem Dammriss vorzubeugen. Dennoch erlitten 3,4% der Klinikfrauen einen Dammriss 3.Grades, bei den Hausgebärenden –trotz niedriger Schnittrate- nur 1,3%. Fieber nach der Geburt über 38 Grad hatten 3% der Frauen in Kliniken, aber nur 0,7% der Hausgebärenden. Leider gibt es aus Europa nicht so umfassende Studien. Hier habe ich eine niederländische Datensammlung im Angebot: http://www.nrc.nl/multimedia/archive/00218/bj o_2175_Final_218012a.pdf Hier wurden knapp 530000 Geburten verglichen, die alle ein niedriges Ausgangsrisiko hatten „low-risk-birth“. 60% sind hier geplante Hausgeburten, 30% Klinikgeburten und bei knapp 10% war im Vorfeld nicht bekannt, wo die Geburt stattfinden soll. Man sieht: In Holland sind Hausgeburten die Norm. Auch hier ist das eindeutige Ergebnis: Eine Hausgeburt und eine Klinikgeburt unterscheiden sich bei niedrigem Ausgangsrisiko („low-risk“) weder in den Risiken der Sterblichkeit von Mutter und Kind, noch in irgendwelchen Krankheitsrisiken nach der Geburt. In Deutschland untersucht eine unabhängige Kommission jährlich die Daten von Haus- und Geburtshausgeburten: http://www.quag.de/content/publikationen.ht m Hier werden zwar keine Vergleiche zu Klinikgeburten gezogen, aber es gibt sehr interessante Informationen darüber, was bei außerklinischen Geburten in Deutschland so „passiert“. Keine einzige gestorbene Mutter und zum Beispiel 2007: 3 gestorbene Kinder, bei denen aber vor der Geburt schon klar war, dass sie aufgrund von Fehlbildungen nicht überlebensfähig sein würden. Ansonsten keine Todesfälle. So, all diese Zahlen und Daten vorneweg, weil ich damit schon mal eine Grundlage zur Diskussion legen möchte. In unserer Zeit und Kultur ist eine Geburt immer ein Risiko, aber ein sehr Kleines. Das gilt unabhängig davon, ob Hausgeburt oder Klinikgeburt. Die Wahl des Geburtsortes beeinflusst also nicht das Gesamtrisiko! Allerdings sind die Arten der bestehenden Risiken unterschiedlich. In der Klinik hat man eine massiv erhöhte Chance auf unnötige medizinische Interventionen, von wehenfördernden Mitteln über Dammschnitte und -risse bis zum unnötigen Kaiserschnitt. Bei einer abgebrochenen Hausgeburt sind hingegen die Risiken dadurch erhöht, dass Mutter und/oder Kind im Notfall erst in eine Klinik transportiert werden müssen. Unterm Strich ergibt sich immer ein gleiches Ergebnis: Die Müttersterblichkeit ist praktisch nicht vorhanden, die Sterblichkeit der Babies bis 7 Tage nach der Geburt liegt unter 0,1%. So, nun aber zu Mupfels Geburt: Bei der Geburt werden Anna und Rainer nicht alleine sein. Die Hebamme Margarethe kommt zur Not mit Blaulicht und Sirene angerauscht. Die Doula Doris wird auch dazu kommen. Beide haben Anna während der Schwangerschaft schon betreut und begleitet. Na, und meine Wenigkeit wird sich bemühen, nicht im Weg herum zu stehen. Anna ist in einer eher „alternativen“ Klinik zur Geburt angemeldet. Sollte aus irgendeinem nicht dringenden Grund die Hausgeburt abgebrochen werden, fahren Anna und Rainer mit Margarethe mit Blaulicht und Sirene dorthin und Doris und ich kommen nach. Das könnte- je nach Verkehrslage- 20-30 Minuten dauern. In einem akuten Notfall, der schnelles Eingreifen erfordern sollte, bringt Margarethe Anna in eine große, hochmoderne Klinik, die praktisch „um die Ecke“ ist. Dort ist auch eine hervorragende Neugeborenen-Intensiv-Station. Anna wird schneller im OP sein, als der Chirurg die Hände gewaschen hat. Falls ein Liegendtransport nötig werden sollte, muss natürlich ein Krankenwagen gerufen werden. Auch der ist aber in drei Minuten da. Auch, wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, Anna und Rainer haben mit Margarethe und Doris auch für solche Notfälle alles besprochen und geplant, bis hin zum Notkaiserschnitt. Unter diesen Bedingungen halte ich die Hausgeburt in diesem speziellen Einzelfall für ein deutlich geringeres Risiko für Anna und Mupfel, als eine Klinikgeburt in einem Wiener Spital. Natürlich kann dennoch „was schief gehen“, aber das ist so, egal, wo man ein Kind bekommt. Wir können nicht alle Risiken im Vorfeld ausschalten, so ist das Leben. Und darum geht es ja bei einer Geburt: Um ein neues Leben!
Kirsten Cordes @ Dortmund
79x
yasni 21.03.10  +  

Ein Vater entsteht

Ein Vater entsteht Bedeutet wirklich jeder gesellschaftliche Normwandel einen Fortschritt? Ist es immer ein „Schritt nach vorn“, wenn sich neue Werte etablieren und zur „Normalität“ werden? Wie ist es zum Beispiel mit der modernen Idee, die werdende Väter zur unbedingten Anwesenheit bei der Geburt ihrer Kinder verdammt? Zugegeben ist dies eine provokante Wortwahl, doch mag es sich für den einen oder anderen „Betroffenen“ durchaus so anfühlen, wenn auch unwahrscheinlich ist, dass er dies derartig unverblümt hinausposaunt. Die Mehrheit der Väter wird uns allerdings andere Worte hören lassen. Die ungeheure Wichtigkeit diesen unvergleichlichen Moment hautnah mitzuerleben, wird immer wieder von der Masse der Väter in verschiedensten Verbalvariationen in die Welt getragen. Es ist ein zweistimmiges Lied, getragen vom Chor der Weiblichkeit, der männliche Anwesenheitspflicht als unbedingte Stütze und als untrennbare zweite Hälfte im Sinne einer symbiotischen Liebesbeziehung postuliert. Vor nicht einmal 50 Jahren war das ganz anders und soweit wir wissen, gab es niemals zuvor in der jahrtausendelangen Kulturgeschichte der Menschheit eine solche Idee. Wie konnte sich diese völlig fremdartige und nagelneue Idee so schnell nahezu weltweit und kulturübergreifend etablieren? Ich erinnere mich, dass in den 70er Jahren die Mär von reihenweise in Ohnmacht fallenden Vätern im Kreissaal die Runde machte. Mindestens augenzwinkernd, nicht selten eher ermahnend, wurden werdende Väter darauf hingewiesen, denn wenn die Habamme sich um den kollabierten Mann kümmern müsse, könne es sein, dass die Gebärende die Geburt ohne angemessene Hilfe zu bewältigen hat. Ob der Mann das wirklich riskieren will? Abgesehen von der Schmach für das männliche Selbstwertgefühl, wenn er sich wie ein gefällter Baum im Kreissaal auf dem Boden gestreckt wieder findet…. Ich weiß nicht, ob es eine wahre Geschichte ist, dass Männer vor der Geburt manchmal eine Aufklärung der Klinik unterschreiben mussten, dass sich im Falle einer Ohnmacht im Kreissaal niemand um sie kümmern könne. Heute denke ich, dass vielleicht die durchschnittlichen Klinikgeburten zu dieser Zeit der Zangengeburten und Routine-Dammschnitte wirklich derartig brutal anmuteten, dass die aufgeregten und verunsicherten männlichen Zuschauer sich tatsächlich lieber in eine Ohnmacht flüchteten, statt diesen Horror länger aushalten zu müssen. Womöglich war es auch ein bewusst im Umlauf gesetzter Mythos, um Männer von diesem neuartigen Dummsinn abzuhalten, weil sie die klinischen Routineabläufe stören könnten? Ich erinnere mich auch, was ich –als pubertierende, frauenbewegte Göre, zu diesem Thema dachte. Der Mann, der es wert sein würde, dass ich mich ihm hingebe und sogar ein Kind mit ihm zeuge, der wird so stark und besonders sein, dass er ohne jeden Zweifel der Geburt seines Kindes ohnmachtsfrei und mich selig-liebend anstrahlend, beiwohnen würde. Logisch! Milde lächelnd erinnere ich mich an diese naiven Gedanken aus meiner späten Kindheit. Doch hier und da glaube ich diesem kindlich-trotzigen Urglauben in die Besonderheit meiner zukünftigen Liebesbeziehung in den Äußerungen schwangerer erwachsener Frauen wieder zu begegnen, die vehement die Selbstverständlichkeit der Anwesenheit ihres Partners bei der Geburt vertreten. Mal unter uns: Ein guter werdender Vater will ja auch dabei sein. Ob mit High-Tech-Videoausrüstung, dem von ihm selbstgekochten Lieblingsessen der Gebärenden in Tupperdosen, homöopathischer Globolisammlung für alle Fälle oder selbstgeklöppeltem Schweißtüchlein für die Stirn der Liebsten in der eigenen Kliniktasche (ja, auch der Vater braucht seine eigene Kliniktasche!), wie auch immer, er muss einfach dabei sein. Natürlich! Nein, natürlich ist das nicht. Weder in der Kulturgeschichte des Homo Sapiens, in Ritualen so genannter „Naturvölker“, noch im Reich der wilden Tiere finden wir auch nur ähnlich anmutende Verhaltensweisen. Das Prädikat „natürlich“ hat die Anwesenheitspflicht von Männern bei der Geburt ihrer Kinder nicht verdient. Nicht, dass es deshalb falsch wäre, nein, das will ich gar nicht sagen. Es gibt sicher auch unnatürliche, aber vollkommen richtige Dinge…aber „natürlich“ sind sie eben nicht. Dennoch dürfte die Entstehungsgeschichte dieser gesellschaftlichen Norm zeitgleich mit einer gewissen „Zurück zur Natur“-Bewegung abgelaufen sein. Flower-Power, sexuelle Revolution, Pazifismus und Frauenbewegung…. Und: „Väter müssen bei der Geburt dabei sein“. Haben diese „Revolutionen“ womöglich alle irgendetwas miteinander zu tun? Ich glaube ja. Wertschätzung von Frauenkraft legt einen Fokus auf die Gebärfähigkeit, auf Geburt schlechthin. „Schau, Mann, wie ich gebäre und achte mich!“ mögen die ersten Vertreterinnen dieser neuen Norm gedacht haben. „Zurück zur Natur“ lässt klinische Routinen im Geburtsablauf kritisch betrachten und in Frage stellen. Der starke Mann an ihrer Seite mag vor unsinnigen Routinen und unnötigen ärztlichen Eingriffen in natürliche Abläufe schützen (was ich bis heute für eine Illusion und eine verhängnisvolle Überforderung werdender Väter halte). Die Pille macht Empfängnis und damit Geburt zu einem geplanten, gewollten und seltenen Ereignis und im Zuge der freien Liebe und des verzweifelten Versuchs einer sexuellen Revolution verschieben sich Scham- und Intimitätsgrenzen zwischen Mann und Frau. Gleichzeitig blüht die spätmittelalterliche Idee der romantischen Liebe wieder auf, diesmal im Mantel esoterischer und fremdkulturiger Ideen, aber sie ist immer noch dieselbe romantische Vorstellung und immer noch gleich mächtig. Wie Mond und Sonne, Ying und Yang oder „Die Schöne und das Biest“… Mann und Frau bilden eine symbiotische Einheit und sind durch romantische Gefühle geheimnisvoll miteinander verbunden. Aus dieser übersinnlichen Zweisamkeit, gekoppelt mit neuen, erweiterten Schamgrenzen und vielleicht sogar der Lust auf besondere Bewusstseinzustände, mag die Idee der Anwesenheit von Männern bei der Geburt auch entstanden sein. Wer weiß? Nun ist sie jedenfalls da, diese neue Norm und ich nehme mir heraus, nach ihrer Bedeutung und ihrem Nutzen – und womöglichem Schaden- zu fragen. Allein diese Tatsache dürfte bereits zu Widerspruch anregen. Etablierte Normen kritisch zu betrachten ist nicht en-vogue und war es nie. Doch da die Scheiterhaufen abgeschafft sind, bedarf es weniger Mut und so wage ich es, über die Nützlichkeit der Norm zu spekulieren, dass Väter der Geburt ihrer Kinder beizuwohnen haben. Grundsätzlich sehe ich zunächst erst mal keinen Sinn darin, sondern halte die Anwesenheit des Beziehungspartners bei der Geburt für einen potentiellen Störfaktor. Ebenso wie schlechthin die Anwesenheit irgendwelcher Personen, insbesondere männlicher, störend sein kann. Alles, was die Gebärende ablenken könnte von sich selbst und ihren Neocortex stimulieren könnte, ist störend. Die Anwesenheit des geliebten Partners dürfte deutlich in diese Kategorie fallen. ABER: In einer Geburtssituation, in der die Frau sich fremd, alleine, unsicher, ängstlich, ausgeliefert, womöglich panisch fühlt, kann die Anwesenheit des „starken Mannes an ihrer Seite“ beruhigend und sichernd wirken und somit ein sehr positiver Faktor sein. Genau das ist es auch, was von den Frauen am häufigsten als Grund für die Anwesenheit des Mannes genannt wird: Sie fühlt sich einfach irgendwie sicherer, wenn er dabei ist. Ich frage nun an dieser Stelle: Wie kann es sein, dass wir klaglos als „normal“ hinnehmen, dass Frauen sich unwohl, fremd, unsicher, ängstlich in der Geburtssituation fühlen? Ihr lieben, hochgeschätzten Hebammen, Geburtshelfer und Klinikärzte, kratzt das nicht an eurer Berufsehre? Wozu seid ihr eigentlich da, wenn ich mal so fragen darf? Um ohnmächtig werdende Väter aufzufangen? Macht euren Job und nehmt den Frauen diese unschönen Gefühle. Macht ordentliche Geburtsvorbereitung und stellt mal eure Routinen in Frage. Aber das hier nur am Rande. Ich verstehe ja, dass eine Gebärende so etwas wie Angst bei der beginnenden Geburt empfindet. Ich will ja gar nicht den Geburtsakt glorifizieren und vom schmerzfreien, ja orgasmischen Erlebnis anfangen. Nein. Ebenso wenig gehe ich auf Fälle von traumatisierten und erektionsgestörten Männern nach Mit-Geburtserlebnissen ein. Ich will schon fair sein und Einzelfälle hier nicht anführen. Dennoch werde ich mich niemals darauf einlassen, die in unserer Gesellschaft, zu unserer Zeit üblichen Umgangsformen mit der Geburt als gegeben und unverrückbar hinzunehmen. Da läuft so Vieles falsch, da wird der hervorragend funktionierenden Natur derartig ins Handwerk gepfuscht, dass zugegebenermaßen die Anwesenheit des Partners nicht nur kaum als Störfaktor ins Gewicht fällt, sondern sogar – angesichts der verfahrenen Situation- sogar hilfreich und nützlich für die Gebärende sein kann. Dort, wo nicht selten mehrere Personen unter der Geburt ein- und ausgehen, die Frau ansprechen, berühren, gar en passant vaginal untersuchen… da stört der anwesende Partner wohl tatsächlich nicht mehr. Wie geht es aber eigentlich den Männern damit? Mit großem Stolz und verklärtem Blick berichten sie übereinstimmend von diesem ergreifenden Erlebnis, das ihre Beziehung zur Kindesmutter gefestigt und die Vaterliebe zum Kind erst so richtig zum überlaufen gebracht habe. Okay… das ist ja auch das, was wir zu hören erwarten. Allerdings haben wir haargenau dieselben Worte schon seit Jahrhunderten- wenn nicht länger- von frisch gewordenen Vätern gehört, egal, ob sie im Wartezimmer vor dem Kreissaal, in der Dschungel-Männerhütte, in der guten Stube, vor dem Höhleneingang, oder in der nächsten Eckkneipe auf den Moment gewartet haben, ihr Kind nach der Geburt zum ersten mal zu sehen. Wie kommen wir eigentlich auf die Idee, ein Vater sei weniger stolz, begeistert, verliebt, hingerissen von diesem Ereignis und seinem Kind, wenn er es erst einige Minuten nach der Geburt sieht? Was unterstellen wir den Vätern denn damit? Dass sie nur in der Lage sind, echte Väter zu werden, wenn sie live und in Farbe miterlebt haben, wie ihre Sprösslinge aus der Vagina ihrer Frau gequetscht wurden? Im Ernst? Na, mich soll noch mal jemand „männerfeindlich“ nennen…. Ich will ja auch gar nicht die Männer und Väter aus den Kreissälen, Geburtshäusern und Geburts-Wohnzimmern verbannen. Nein, auch wenn ich mich womöglich streckenweise so anlese. Ich möchte nur gerne, dass jedes Paar und jede Person das individuell entscheiden kann, ohne sich von gesellschaftlichen Normen bedrängt fühlen zu müssen. Ein Vater, der der Geburt seines Kindes nicht direkt beiwohnen möchte, aus welchen Gründen auch immer, ist auf keinen Fall deswegen ein schwacher Mann, ein schlechterer Vater oder schlechterer Beziehungspartner. Im Gegenteil spricht eine solche Entscheidung in der heutigen Zeit für ein sehr reflektiertes Denken, Selbstbestimmtheit und Mut, und das könnten ja durchaus seltene und positive Punkte für ihn als Mann, Vater und Beziehungspartner sein. Liebe werdende Väter: Das Gefühl, während der Geburt lieber vor der Tür oder wenigstens etwas abseits zu sitzen und aufzupassen, das niemand stört, ist nur natürlich im eigentlichen Wortsinn. Es disqualifiziert Euch weder als Vater noch als Mann und ihr riskiert auch damit nicht eure Bindung an euren Sprössling. Es ist weder ein Zeichen für mangelnde Männlichkeit, unreife Vatergefühle, noch für eine nicht perfekte Liebesbeziehung. Lasst Euch keinen Quatsch einreden, hört auf euer Gefühl und redet mit eurer Frau darüber! Liebe werdende Mütter: Das Gefühl, während der Geburt lieber alleine zu sein, oder nur mit einer vertrauten Hebamme oder einer guten Freundin, ist nur natürlich im eigentlichen Wortsinn. Es disqualifiziert euch weder als Mutter noch als Frau und der Kindesvater wird auch einige Minuten nach der Geburt noch eine wundervolle Bindung zum Kind aufbauen und sehr stolz und glücklich sein. Es ist weder ein Zeichen für besondere Schwäche oder eine nicht perfekte Liebesbeziehung, wenn ihr während der Geburt lieber ohne ihn sein möchtet. Lasst Euch keinen Quatsch einreden, hört auf euer Gefühl und redet mit eurem Mann darüber! Alle, die gerne als Paar gemeinsam die Geburt ihres Kindes erleben möchten: Macht das! Aber geht bitte sicher, dass ihr das nicht nur wollt, weil „man“ es eben so macht. Seid ehrlich zueinander und gesteht euch vertrauensvoll mögliche Zweifel und Ängste. Seid nicht enttäuscht voneinander und zweifelt nicht an eurem Partner oder eurer Beziehung, wenn der das anders sieht. Freut euch und seid stolz, dass ihr euch und eure Gefühle ernst nehmt, auch wenn sie nicht dem Zeitgeist und der gesellschaftlichen Erwartung entsprechen. Und seid ebenso stolz und freut euch, wenn es sich für euch beide richtig anfühlt, das so zu machen „wie es sich gehört“, aber eben nicht nur WEIL es sich so gehört! Und behaltet Euch das Recht vor, dann mitten in der Situation vielleicht doch alles ganz anders zu machen! Mit der vollzogenen Geburt werdet ihr Vater, Mutter und Kind sein, egal, wo der Vater nun im Moment der Geburt gewesen ist! Und unter uns: Danach geht’s eh erst richtig los ;) Alles wird gut….. ……und wenn mal was nicht gut ist, ist es noch nicht fertig! Kirsten Cordes im März 2010
Kirsten Cordes @ Dortmund
77x
yasni 21.03.10  +  

Geburt: Mythen und Aberglaube 2010

Geburt: Mythen und Aberglaube 2010 Die Begriffe Mythos und Aberglaube scheinen nicht in unsere aufgeklärte Zeit zu passen. Wir siedeln sie eher im Mittelalter an, der Zeit vor moderner Wissenschaft und Forschung. Dennoch beobachte ich überraschend viele Mythen und Aberglauben rund um das Thema Geburt in unserer Kultur und Zeit. Bemerkenswert, dass wir trotz so perfekter medizinischer Diagnoseroutinen und statistisch eindeutiger Untersuchungsergebnisse gerade beim Thema Geburt dem herrschenden Zeitgeist von Daten, Zahlen, Logik und Wissenschaft so abtrünnig werden. Zur Verdeutlichung möchte ich nur einige Beispiele nennen: Die sichere Geburt: Obwohl sehr viele weltweite Datensammlungen zu dem einhelligen Ergebnis kommen, dass die Risiken rund um die Geburt zwischen einer Hausgeburt und einer Klinikgeburt völlig gleich verteilt sind (sofern keine massiven Geburtsprobleme im Vorfeld diagnostiziert sind, also so genannte „Low-Risk-Geburten“) geben die große Mehrheit der Frauen und Paare, die sich für eine Klinikgeburt entscheiden, „Sicherheit“ als den Hauptgrund dafür an. Wenn ich diese Menschen dann in Diskussionen darauf hinweise, dass eine Klinikgeburt bewiesenermaßen keineswegs sicherer ist als eine Hausgeburt, kommen überzufällig häufig Reaktionen, die ich mit den Worten: „Aber trotzdem!“ am besten auf einen Punkt bringen kann. Diese Reaktionen sind reif für eine lexikalische Definition des Begriffs „Aberglaube“. Wenn eine Überzeugung trotz eindeutig widersprechender Tatsachen aufrechterhalten wird, handelt es sich entweder um eine wahnhafte oder eine abergläubische Überzeugung. Der Wahn wird als krankhaft angesehen, während der Aberglaube eher ein mildes Lächeln hervorruft. Der Unterschied liegt schlicht im Zeitgeist. In welche Rubrik man fällt, hängt davon ab in welcher Kultur und in welcher Zeit man welche Äußerungen tut. Ganz wenige dieser „falschen“ Überzeugungen sind sogar gesellschaftlich akzeptiert und anerkannt. Sie heißen dann „Glaube“. So wird jemand in einer christlich geprägten Gesellschaft weder des Wahns bezichtigt noch als abergläubischer Naivling abgetan, der fest daran glaubt, es habe eine unberührte Jungfrau ein Kind als Sohn eines Gottes geboren. Am Rande bemerkt handelt es sich bei dieser wohl meist erzählten Geburtsgeschichte der Welt um eine komplikationslose Alleingeburt ohne jegliche fachliche oder medizinische Unterstützung in einem Stall. (Und das bei einer späten Erstgebärenden nach wochenlangem Eselsritt ohne eine einzige Vorsorgeuntersuchung!) Das wiederum scheint keinerlei Einfluss auf unseren „Aber“-glauben zu haben. Aber ich schweife ab… Die pünktliche Geburt: Alle Kliniken, von denen ich so höre und lese, haben eine „Deadline“ für den Geburtsbeginn. (Ja, das ist ein sehr sarkastisches Wortspiel, aber es stammt nicht von mir. Ein Gynäkologe soll dies bei einer Vorsorgeuntersuchung in der 38ten Schwangerschaftswoche so formuliert haben). Unabhängig vom Zustand von Mutter und ungeborenem Kind wird am Tag x nach dem mathematisch berechnetem Geburtstermin die Geburt spätestens erbarmungslos künstlich eingeleitet. Großzügige Kliniken warten bis zu 14 Tagen, viele nur 8 oder 10 Tage. Auch bei einer geplanten Hausgeburt ist es mehr als schwierig, eine Hebamme zu finden, die bereit wäre, länger abzuwarten. Für dieses Vorgehen gibt es keinen medizinischen Grund. Die Wahrscheinlichkeit einer echten Übertragung und damit erhöhten Risiken für Mutter und Kind steigt natürlich mit jedem Tag an, aber heutzutage könnte man relativ engmaschig medizinisch kontrollieren ob noch alles in Ordnung ist oder ob eine künstliche Einleitung im Einzelfall wirklich nötig sein könnte. Etwa 5% aller Geburten würden ganz natürlich und ohne Probleme auch mehr als 14 Tage nach EGT beginnen, man kann also nicht pauschal sagen, „Jetzt ist das Risiko zu groß“, sondern müsste den Einzelfall betrachten. Der Aberglaube „Ab Tag X ist es IMMER zu gefährlich“ hat also täglich unzählige unnötige künstliche Geburtseinleitungen zur Folge, mit diversen –zum Teil massiven- Nachteilen für Mutter und Kind. Sicher werden bei dieser Massenabfertigung auch die wenigen mit erwischt, für die tatsächlich bereits eine Gefahr durch echte Übertragung bestand. Die hätte man mit ein wenig Mühe aber auch vorher herausfiltern können, denn unsere medizinischen Diagnosemöglichkeiten sind heutzutage ja tatsächlich ein Segen… wenn wir sie auch zum Nutzen aller Gebärenden individuell anwenden würden. Die zügige Geburt: In unserer Welt ist ja Vieles genormt und aus unerfindlichen Gründen versuchen wir scheinbar, auch Geburtsabläufe zu normieren. Verläuft eine Geburt nicht nach Schema X, glauben wir, irgendwie eingreifen zu müssen, um alles wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Kinder kriegen soll möglichst schnell und vorhersehbar passieren. Ein so genannter „Geburtstillstand“, eine früh gesprungene Fruchtblase, eine langsame Eröffnung, nicht ganz gleichgültige kindliche Herztöne (oder ein verrutschter CTG-Gürtel) oder eine spät geborene Plazenta verursachen ähnliche Krisenstimmungen wie ein schweres offenes Schädeltrauma mit daraus entweichendem grünlichem Alien. Dabei ist der Gebärenden gar kein hochaggressives, glitschiges Wesen von einem anderen Stern aus der von innen aufgeplatzten Schädeldecke gehüpft, sie kriegt einfach nur ein Kind. Die Reaktionen sind allerdings die gleichen… Leider sind auch die Interventionsmethoden in beiden Situationen ähnlich, wobei ich zugeben muss, noch nie davon gehört zu haben, wie Krankenhauspersonal auf aus offenen Wunden schlüpfende, fauchende Aliens so im allgemeinen reagiert… aber ich habe Fantasie. Ich stelle mir vor, dass dieses bösartige Wesen mit vollem Körpereinsatz, Chemiewaffen und notfalls mit gewetzten Skalpellen bekämpft würde. Na ja… Hormongetränkte Muttermundbändchen, Wehentropf, PDA, Kristellern, Saugglocke, Dammschnitt und Kaiserschnitt sind wohl durchaus vergleichbare Mittel. Kurz: Läuft bei einer Geburt etwas nicht nach Plan, muss man irgendwie eingreifen, gerne auch etwas invasiver, damit alles wieder in die Norm passt und zwar unabhängig davon, ob in diesem Augenblick ein reales Risiko für Mutter oder Kind besteht. Eine Normabweichung muss berichtigt werden. Dann fühlen wir uns wieder wohl und sicher und all die möglichen negativen Folgen dieser unsinnigen Interventionen verbuchen wir unter: „Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist“. Dass eine Geburt von Natur aus ein sehr individueller Prozess ist, vergleichbar mit einer Live-Show-Übertragung im Fernsehen, denn da weiß man auch nie genau, wie lang überzogen wird und ob alle Programmpunkte in der geplanten Reihenfolge stattfinden werden, dass wollen wir gar nicht wissen. Das macht uns nervös. Das passt uns nicht in den Kram. Davon mögen wir nichts hören… Warum eigentlich? Nicht zuletzt als Psychologin bin ich neugierig, welche Mechanismen wohl dahinter stecken, dass wir unsinnige Mythen und eindeutigen Aberglauben gerade beim Thema Geburt wider alle Vernunft so vehement aufrechterhalten. Irgendetwas scheint da bei uns auszusetzen, wenn es ums Kinder kriegen geht. Aberglauben hat ja eine wichtige Funktion für uns. Aus unserer Evolution bringen wir die Fähigkeit dazu mit, an das Unglaubliche zu glauben, die übrigens auch Tiere unter bestimmten Versuchsbedingungen zeigen. Unvorhersehbare Schicksalsschläge wie schwere Unwetter, Dürreperioden, Feuersbrünste, Überschwemmungen oder Hunger, Krankheit und Tod, all das können wir kaum ertragen. Noch viel schlimmer wird all das für uns, wenn wir dem hilflos ausgeliefert sind und so gar keinen Einfluss nehmen können. Aus solchen Situationen rettet uns der Aberglaube. Dann opfern wir den Göttern, tanzen wilde Regentänze, singen heilige Lieder oder halten möglichst merkwürdige Heilrituale bei Vollmond ab. Das scheinen wir schon immer zu tun und tun es gewissermaßen bis heute. Wir brauchen einfach in Bezug auf Schicksalsschläge wenigstens den „Aber“-Glauben, trotz allem irgendeinen Einfluss zu haben und können – ja müssen - an diesem auch noch festhalten, wenn längst alle Realität dagegen spricht. Der schlimmste vorstellbare Schicksalsschlag ist wohl der Tod des eigenen Kindes, auch oder gerade, wenn es noch gar nicht geboren ist. Vor diesem Hintergrund ist vielleicht sogar nahe liegend, dass wir angesichts der Tatsache, dass es vorkommt, dass Kinder tot geboren werden oder während/kurz nach der Geburt sterben, einen gewissen Aberglauben hegen und pflegen. Wir brauchen den Glauben daran, dieses Risiko irgendwie beeinflussen zu können, es in den Griff zu bekommen und nicht so verdammt hilflos solchem seltenen aber immer möglichen Schicksalsschlag ausgeliefert zu sein. Halten wir womöglich deshalb an der Überzeugung fest, Geburten in einem klinischen Umfeld seien sicherer als Hausgeburten, Geburten sollten pünktlich und zügig und nach einem gewissen Schema ablaufen, trotz aller gegenteiligen wissenschaftlichen Belege? Fühlen wir uns weniger ausgeliefert, solange wir nur irgendwas tun können, intervenieren, eingreifen, manipulieren, einnehmen, rausdrücken, einspritzen, aufschneiden…, unabhängig davon ob es sinnvoll oder gar schädlich ist? So, wie so genannte Naturvölker ihre Regentänze in einer Dürreperiode tanzen, selbst wenn ihnen doch der jahrhundertlange Misserfolg seit Generationen längst bewiesen haben müsste, dass es nichts nutzt? Könnte sein. Ich bin keine psychologische Forscherin, ich bin nur eine Psychologin, die sich zufällig Gedanken über diese Dinge macht. Für mich persönlich ist diese Idee nahe liegend. Ob sie auch wahr ist, weiß ich nicht. Ob ein unnötiger Regentanz den Menschen schadet, darüber könnte man streiten…. Das aber das Festhalten an widerlegten Mythen und abergläubischen Überzeugungen beim Thema Geburt heutzutage Schaden anrichten, der eigentlich in irgendeinem Verhältnis zum Nutzen stehen sollte, darüber müssten wir mal nachdenken. Der Nutzen ist ein subjektives Sicherheitsgefühl. Das ist sehr wichtig, gerade, wenn es ums Kinder kriegen geht. Egal, wie klein die Risikofaktoren auch heute sind, sie machen uns ganz kirre im Kopf, denn es geht um das Leben unserer ungeborenen Kinder und mit dem Thema beschäftigen sich ja meist schwangere Frauen, die in einem Hormoncocktail voller Muttergefühls- und Schutzreflexauslöser schwimmen. Hinzu kommt, dass es unserem Zeitgeist entspricht, die Risiken der Geburt über zu bewerten. So sprechen zum Beispiel Wissenschaftler von „Low-Risk-“ und „High-Risk-Geburten“. „No-Risk“ gibt es in dieser Sprachwelt nicht, obwohl 95% aller Geburten in unserer Kultur eigentlich logischerweise so benannt werden müssten. Kein Wunder also, dass dieses Thema „Risiken der Geburt“ uns extrem wichtig ist. In dieser Situation einzusehen, dass es nun einmal relativ minimale, aber dennoch existente Risiken gibt und wir auf diese nur einen bedingten Einfluss haben, scheint uns rein psychisch nicht möglich zu sein. Das halten wir nicht aus. Wir brauchen den Aberglauben, doch mehr Einfluss zu haben und durch diverse Eingriffe in das natürlicherweise fast immer perfekte Geburtsgeschehen, bestehende Risiken „im Griff“ zu haben. Leider verursachen diese Eingriffe in den meisten Fällen mehr Schaden als Nutzen, wenn wir sie nicht ausschließlich den Fällen vorbehalten, in denen sie –ausnahmsweise- nützlich sein könnten, weil die Natur tatsächlich mal einen Fehler gemacht hat. Doch möchte ich abschließend erwähnen, dass diese unnötigen Schäden in den meisten Fällen nicht so schrecklich schlimm sind. Selbst nach einem unnötigen Kaiserschnitt ist das Ende vom Lied ein wunderschönes, gesundes Baby und eine vor Glück strotzende Mutter. Ich finde das sehr schade, aber nicht allzu dramatisch. Immerhin geht es ja nur um die Geburt. Nach der Geburt kommt noch ein ganzes Leben, in dem dumme Mythen und unsinnige Aberglauben möglichst wenige Schäden anrichten sollten. Das sei auch mein Wunsch, den ich allen unter diesen merkwürdigen Umständen geborenen Kindern mit auf den Lebensweg schicke: „Lasst Euch wenigstens für den Rest des Lebens nicht durch Dummsinn schaden!“ Kirsten Cordes im März 2010
Kirsten Cordes @ Dortmund
62x
yasni 21.03.10  +  

Persönlichkeitstest für Schwangere

  Bist Du eine Hausgeburtsmutter? Test für Schwangere, die unsicher sind, ob sie für eine Hausgeburt geeignet sind.   Dieser Test ist seriös. Er wurde von einer Diplom-Psychologin entwickelt. Bei aufrichtiger Beantwortung der Fragen ist das Ergebnis absolut sicher und eindeutig!   Kreuze die Aussagen an, die auf Dich zutreffen. Zähle anschließend Deine Kreuze. Unten erfährst Du dann, ob Du für eine Hausgeburt geeignet bist.   Umgang mit Schmerz: Nimmst Du fast nie, wenn Du Schmerzen hast, ein Schmerzmittel? Bist Du eher „hart im Nehmen“ in Bezug auf Schmerzen? Lässt Du Dir beim Zahnarzt nur im Notfall eine Betäubungsspritze geben? Jammerst Du niemals anderen die Ohren voll, wenn Du Schmerzen hast? Hast Du nie Schmerzmittel in deiner Handtasche?   Körperbewusstsein: Hast Du meist gespürt, wann Du Deinen Eisprung hattest? Hast Du oft gespürt, aus welchem Eierstock Dein Ei sprang? Kannst Du selbst Deinen Muttermund ertasten? Kannst Du durch deine Gedanken beeinflussen, wann Du Deine Regel bekommst? Hast Du gespürt, wie und wo das befruchtete Ei sich eingenistet hat und ob es männlich oder weiblich ist? Kannst Du selbst Deinen G-Punkt stimulieren? Masturbierst Du regelmäßig?   Lebenseinstellung: Verze hrst Du niemals Nahrungsmittel, die nicht zu 100% aus biologischem Anbau stammen? Isst Du nie Fleisch ohne Bioland-Siegel? Besitzt Du keine Kleidungsstücke, die in China hergestellt wurden? Benutzt Du niemals Make-Up und Schminke? Besitzt Du nicht mehr als 3 Paar Schuhe? Besitzt Du keine Schuhe mit einem Absatz höher als 3cm? Konsumierst Du keinerlei Drogen (inkl. Alkohol, Nikotin, Koffein, Teein)? Kennst Du Dein indianisches Tierkreiszeichen? Besitzt und benutzt Du ein Fahrrad? Weißt Du, welche Mondphase wir gerade haben? Glaubst Du an Hexen und Zauberei? Gehst Du bei körperlichen Beschwerden immer zuerst zu Deinem Geistheiler, bevor Du nur im absoluten Notfall einen Schulmediziner aufsuchst?   Wohnverhältnisse: Verfügs t Du über mehr als 120qm Wohnfläche? Wohnen Deine nächsten Nachbarn mehr als 1km entfernt? (Oder sind taub?) Ist Dein Badezimmer groß genug für 4-6 Personen und diverses medizinisches Notfallgerät (Sauerstoff, Defibrillator etc)? Desinfizierst Du alle Flächen in Deinem Wohnumfeld mehr als fünfmal wöchentlich? War schon einmal ein haariges Haustier (Katze, Hund, Meerschweinchen…) näher als 100Meter an Deiner Wohnung? Ist die Eingangstür mehrfach einbruchgesichert und geeignet, unerwünschte Besucher nach der Geburt abzuhalten?     Risikobereitschaft/Angst bewältigung: Gehst Du mindestens einmal täglich mit geschlossenen Augen über eine rote Ampel? Würdest Du gerne mal mit einer Achterbahn Probe fahren, bevor sie auf ihre Sicherheit überprüft wurde? Überschreitest Du beim Autofahren gerne die zulässige Geschwindigkeit um mehr als 100%? Isst Du gerne Sushi in zwielichtigen Schnellrestaurants?       Ergebnis: 0- 34 Punkte: Herzlichen Glückwunsch! Du bist wie geschaffen für eine Hausgeburt! Du bist sozusagen die Mutter aller Hausgeburten! Du bist so wahnsinnig interessiert an einer Hausgeburt, dass du sogar eifrig 34 völlig sinnbefreite Fragen zum Thema beantwortet hast. Besser geht’s nicht! Ruf heute noch eine Hausgeburtshebamme an und mach einen Termin aus! Ach ja… und vergiss diesen dämlichen Test ;) Die Fragen haben absolut nichts mit Deiner Eignung für eine Hausgeburt zu tun. Sie beziehen sich ganz bewusst auf gängige Vorurteile über „Hausgeburtsmütter“ und sind als Persiflage gemeint. Dein Umgang mit Schmerzen sagt nichts darüber aus, wie Du die Geburtsarbeit empfinden wirst. Deine Lebenseinstellung muss keineswegs „Öko“ sein, um zu der Entscheidung zu gelangen, eine Hausgeburt anzustreben. Deine Wohnverhältnisse spielen eine ausgesprochen untergeordnete Rolle. Eine gesunde Risikobereitschaft benötigt man für das Leben an sich, aber nicht speziell zum Kinder kriegen, weder für eine Hausgeburt noch für eine Klinikgeburt.      
Kirsten Cordes @ Dortmund
59x
yasni 21.03.10  +  

Sorry, bin kaum hier, komme wieder!

Hallöchen :) Das Leben zieht mich mal mehr hier her und mal mehr dort hin... und zur Zeit eben weniger zu Yasni. Trotz vieler interessanter neuer Bekannter und so... tut mir echt leid. Meine Zeit und meine Interessen sind im Moment woanders... Bald komme ich wieder her und werde mein Profil mit einem neuen Thema bestücken, mal sehen, wie ihr das findet :) Lieben Gruß Kirsten
Kirsten Cordes @ Dortmund
108x
yasni 14.09.09  1  

Ungültige URL: Stellungnahme Marburger Psychotherapeuten

Im Vorfeld des so genannten "Homo-Heiler-Kongresses" in Marburg haben 16 Marburger Psychotherapeuten und -therapeutinnen eine kritische Stellungnahme abgegeben, die wir im folgenden in voller Länge veröffentlichen. Sie gibt die Meinung der Verfasser wieder und entspricht, ebenso wie alle anderen Stellungnahmen zu diesem Thema, nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.
Kirsten Cordes @ Dortmund
134x
op-marburg.de 21.05.09  2  

Ungültige URL: Stellungnahme des Bündnisses "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus"

Im Vorfeld des so genannten "Homo-Heiler-Kongresses" in Marburg hat das Bündnis "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalsimus" eine kritische Stellungnahme abgegeben, die wir im folgenden veröffentlichen. Sie gibt die Meinung der Verfasser wieder und entspricht, ebenso wie alle anderen Stellungnahmen zu diesem Thema, nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.
Kirsten Cordes @ Dortmund
68x
op-marburg.de 21.05.09  +  

Ungültige URL: Die besten Einträge zum Thema 'soja' bei Creative Weblogging

Dieses Blog ist seit Mai 2004 online und hat 544 Einträge. ... WOCHE ERNÄHRUNG Gastbeitrag Kirsten cordes Wahrscheinlich erwartet man von mir ...
33x
creative-weblogging.com 19.05.09  +  

Ungültige URL: KatzenFreunde - Forum | Themen-Index

Katzen Forum und Chat mit dem Thema Katze – Katzenforum, Katzenchat, Katzenbilder, Katzenausstellung, Topliste, ... a.porner! Grüße. 1. noname_6032. 01.05.2007 ...
27x
katzenfreunde-forum.de 17.05.09  +  

NEU: Aktuelles Thema auf der ersten Seite

Liebe ProfilbesucherInnen! Ab sofort will ich mich bemühen, (mehr oder weniger) regelmäßig auf meiner ersten Profilseite neue Links zu einem bestimmten Thema, das FÜR MICH PERSÖNLICH gerade aktuell ist, einzustellen. Ich hoffe auf diesem Wege meine werten Besucher zu Kommentaren und Diskussionen, oder doch zumindest ein wenig mehr zum Lesen anzuregen. Lieben Gruß Kirsten
Kirsten Cordes @ Dortmund
68x
yasni 21.05.09  1  

1.Thema aktuell: "Homo-Heiler-Kongress" JETZT in Marburg

Ich starte meine neue Idee, ein spezielles Thema auf meiner ersten Profilseite vorzustellen, mit dem umstrittenen Kongress der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg. Ich bin für Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit, aber homophobe Propagandisten und Aktivisten der Reperationstherapie für Homosexuelle haben auf einem "wissenschaftlichen" Kongress in einem Universitätshörsaal NICHTS zu suchen. Die Stadt Marburg und die Universität werden dadurch in ihrem Ansehen meiner Meinung nach schwer beschädigt. Ich finde diese Thematik durchaus vergleichbar mit folgendem Szenario: Holocaustleugner auf einem wissenschaftlichen Historiker-Kongress? Undenkbar! Und so ist es auch mit Reparationstherapeuten auf einem Psychologie-Kongress. Nichts anderes. Was meinen meine werten Besucher? Lieben Gruß Kirsten   .
Kirsten Cordes @ Dortmund
74x
yasni 21.05.09  2  

Ungültige URL: Erziehungstipps - Behinderte Hunde Forum

Zusammenführung Blindmops/4 Katzen ( Mehrseitiges Thema 1 2). GypsiesLady. 21.04 .2008 10:18 von Vera · Gehe zum letzten Beitrag ...
29x
behinderte-hunde-forum.de 09.05.09  +  

Ungültige URL: Die besten Einträge zum Thema 'kirsten' bei Creative Weblogging

... möchten auf eine Veranstaltung von Kirsten Cordes hinweisen, die hier ja schon ... ERNÄHRUNG GASTBEITRAG VON KIRSTEN cordes Fortsetzung Nach der Umstellung auf ...
15x
creative-weblogging.com 09.05.09  +  

Zooführung mit Katzenzigeunern

2007-06-10 Katzenführung Wir möchten auf eine Veranstaltung von Kirsten Cordes hinweisen, die hier ja schon zum Thema Übergewicht geblogt hat: Am Samstag, den 28.07.07 veranstaltet die Katzenzigeuner gbr den "Dortmunder Katzentag". ...
41x
pfotenundfell.de 11.12.08  +  

Ungültige URL: braut.de :: Thema anzeigen - @katzenmamis

FAQ Suchen Mitgliederliste Profil Einloggen, um private Nachrichten zu lesen Login ... Wer sich super auskennt ist Gypsieslady von http://www.katzennatur.de ...
24x
forum.braut.de 28.04.09  +  

Super Calculator!! - Katzenforum von Netz-Katzen.de

Zitat von GypsiesLady. Oh, das ist nicht mein Calculator! Ich bin technisch und mathematisch hellblond und ...
18x
katzen-links.de 28.04.09  +  

Thema - Lokalnachrichten: DORTMUND :: SEXWORKER - Das Forum für Profis

SEXWORKER BERATUNG INFO FORUM SexarbeiterInnen, Prostituierte, Escorts, Agentur ... der Weihnachsfeier lieferte Kirsten Cordes, Dipl.-Psychologin bei Kober, ...
36x
sexworker.at 01.01.09  +  

Ungültige URL: ? Thema anzeigen - Angaben Impressum

Kirsten Cordes. Betreff des Beitrags: Angaben Impressum. Verfasst: Fr 14 Nov, 2008 19:59 ... Kirsten Cordes. Betreff des Beitrags: Re: Angaben Impressum ...
30x
support-forum-24.de 28.12.08  +  

Thema - Lokalnachrichten: DORTMUND :: SEXWORKER - Das Forum für Profis

SEXWORKER BERATUNG INFO FORUM SexarbeiterInnen, Prostituierte, Escorts, Agenturbetreiber, interessiete und ... chef Dieter Klecha zur Begründung. ...
23x
sexworker.at 06.02.09  +  

Jetzt bewerten

(206)
 206 Bewertungen 
5 Sterne (165)
4 Sterne (36)
3 Sterne (5)
2 Sterne (0)
1 Stern (0)

Ihre Verbindung zu Kirsten Cordes

Ich
Ich
Kirsten Cordes @ www.kober-do.de Dipl.-Psych., Dortmund
Kirsten

Sie haben noch kein Exposé bei Yasni.

Wichtige Personen: Heute - Übersicht / Namen: Heute - Übersicht / Person-Suchen: Heute - Übersicht
+1