Berliner Boulevard "Unter den Linden"
Der Boulevard „Unter den Linden“ war und ist Hauptschlagader der pulsierenden Weltstadt Berlin, so dass die ca. 60 Meter breite Prachtstraße zu jeder Tages- und Nachtzeit sowohl zahlreiche Touristen als auch flanierlustige Einheimische wie mich anlockt.Einen Spaziergang hier genieße ich immer wieder, denn an keinem anderen Ort zeigt sich für mich die Einheit aus historischem Glanz der Preußenmetropole und der Schnelllebigkeit des modernen Berlins so deutlich wie auf der Strecke zwischen Schlossbrücke und Brandenburger Tor.Dabei hat es mir vor allem der Bebelplatz angetan, der, obwohl er den Nazis 1933 als Schauplatz für die Bücherverbrennung diente, heute dank seiner Nähe zu Staatsoper, St.-Hedwigs-Kathedrale, Königlicher Bibliothek und Humboldt-Universität die kulturelle Vielfalt Berlins versinnbildlicht.Auf Höhe der Universitätsstraße vermittelt mir außerdem der Anblick des Reiterstandbilds des „Alten Fritz“ jedes Mal kurzzeitig das Gefühl, ins Preußen des 19. Jahrhunderts zurückgekehrt zu sein, ein Eindruck, der allerdings spätestens angesichts des stets hohen Verkehrsaufkommens auf der Straße Unter den Linden schnell wieder mit der Realität des motorisierten Berlins der Neuzeit verschmilzt.Hinter der Reiterstatue erstreckt sich die von Linden gesäumte Mittelpromenade, die nicht nur während des Festivals of Lights oder in der Adventszeit, wenn farbenfrohe Beleuchtung oder weihnachtliche Lichter mich verzaubern, wunderschön anzusehen ist. Hier könnte ich stundenlang verweilen, um die bunt gemischte Masse aus aufgeregt schwatzenden Touristengruppen und laut berlinernden Großstädtern vorbeiströmen zu sehen sowie den typischen Flair meiner Heimatstadt zu genießen.Durch einen langen Blick über den ebenfalls stets belebten Pariser Platz und einen tiefen Atemzug der nicht unbedingt wohlriechenden, aber dennoch liebgewonnen „Berliner Luft“ kann ich die schnelllebige Virtuosität der Hauptstadt schließlich beinahe körperlich spüren.
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