Aken,marketing im Yasni Exposé von Patricia Krieg

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Patricia Krieg, 61, Mentorin, Coach, Autorin @ CIMCEA, Aachen

Homepage: cimcea.eu
Spitzname: Trisch, Land: Deutschland, Sprache: Deutsch
Ich biete: Mediation, individuelle Coachings, Persönlichkeitsberatung, Seminare in den Bereichen Verhandlungsgestaltung, Zeit- und Selbstmanagement, Mentoring, Führungsstile und Konfliktmanagement. Ich bin Mathematikerin, psychologische Beraterin, Autorin, und Hochschulzertifizierte Datenschutzbeauftragte, Seminarleiterin, z.B. an der RWTH Aachen und beim VDI. Darüber hinaus bin ich Gutachterin zur Akkreditierung von Studiengängen.
Patricia Krieg @ CIMCEA, Aachen

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Stallarbeit

Die Petroleumlampe, die über dem Küchentisch hängt, wirft ein rußig-diffuses Licht in den Raum. Über dem Tisch ist das Licht einigermaßen brauchbar, in den Ecken des Raumes ist es jedoch stockdunkel, zusätzlich projizieren die Schatten der um den Tisch sitzenden Kinder ein gespenstisches Bild an die umliegenden Wände. Es ist ein Tag im März des Jahres 1959, die große Uhr an der Wand zeigt auf 5 Minuten nach drei Uhr. Die Mutter steht am Herd und bereitet das Abendessen zu – es gibt Krautfleckerl. Natürlich mit selbstgemachten Fleckerl und Kraut aus dem Gemüsegarten. Ihr Blick fällt auf die Uhr: „Luisi, du hast vergessen, die Uhr aufzuziehen, sie ist stehengeblieben. Du weißt doch, dass das Deine Aufgabe ist?“ Der angesprochene, vor kurzem 5 Jahre alt gewordene Bub steht sofort auf. Er hat sich damit abgefunden „Luisi“ genannt zu werden, obwohl er eigentlich Alois heißt – und das hat er erst am letzten Geburtstag erfahren. Es war ihm immer sehr peinlich, wenn ihn fremde Leute fragten: „wie heißt du denn Kleines?“ Peinlich auch deshalb, weil er sehr häufig in den Kleidern seiner großen Schwester herumlaufen musste – und die Leute dann immer davon ausgingen, dass sie es mit einem Mädchen zu tun hatten. Aber er hatte nun mal nur eine Hose, wurde diese gewaschen, so hatte er zumindest für 2 Tage die Kleider seiner Schwester zu tragen – im Winter manchmal auch drei Tage, das hing davon ab, wie lange es dauerte bis die Hose trocken war. Und sie trocknete deswegen so langsam, weil sie nach dem Waschen nur mit der Hand ausgewunden wurde. Die Leute, die ihn fragten, waren Wanderer, die bei Schönwetter am Wochenende meist in kleinen Gruppen am Waldweg vorbeikamen. Meist Wiener, die den Sonntag zum Wandern in freier Natur im Wienerwald nutzten. Dazu kamen sie mit dem Zug bis Purkersdorf. Luisi mag diese Fremden nicht besonders, sie sprechen irgendwie eine andere Sprache die er kaum versteht. Die Mama hat einmal gesagt, dass das Hochdeutsch ist und die Kinder irgendwann in der Schule diese Sprache lernen müssen. Diese Leute sind meist auch ziemlich blass, tragen selbst im Sommer feste Schuhe, während er immer bloßfüßig herumläuft. Und sie behandeln ihn wie ein Wesen vom Tiergarten. Aber im Grunde sind sie nett. Manchmal haben sie auch ein Stück Schokolade, oder ein Zuckerl dabei, das sie ihm schenken. Dann tätscheln sie seinen blondgelockten Kopf und fragen immer das Gleiche: „Wie heißt du denn?“ Es ist ihm schrecklich peinlich, mit „ LUISI“ antworten zu müssen. Denn darauf folgt meist die Frage: „Kommt das von Luise oder Aloisia?“ An seinem 5. Geburtstag hatte er erfahren, dass er eigentlich ALOIS heißt. Die Mutter hatte ihm, wie in der Familie zu solchem Anlass üblich, ein Ei gekocht. Er hatte sich aussuchen können, ob als Spiegelei oder hartgekocht. Er hatte sich diesmal für hartgekocht entschieden. „Alois“, hatte die Mutter gesagt und ihm das Ei gereicht, „du bist jetzt 5 Jahre alt und somit schon ein großer Bub, ich gratuliere dir herzlich zum Geburtstag!“ Sie hatte ihn umarmt und seinen Po getätschelt. „ Aber als großer Bub hast du von jetzt an auch Verpflichtungen. Du weißt dass ich dich sehr lieb hab, trotzdem wirst du von jetzt an mithelfen müssen. Sowohl im Haushalt als auch bei den Tieren, du musst langsam lernen, dass es im Leben nichts umsonst gibt, denn wer essen will, muss auch arbeiten!“ Das war für Luisi nichts Neues gewesen und auch bisher hatte er nach seinen Möglichkeiten mitgeholfen. Neu für ihn war aber, dass er ja eigentlich Alois hieß! Wurde er seither gefragt, wie er denn heiße, so hat er von nun an mit „Alois“ geantwortet. Von den Familienmitgliedern wurde er jedoch nach wie vor „Luisi“ gerufen. Jetzt steht er auf und dreht sich nach dem einzigen Zeitmessinstrument der Familie um, das über ihm an der Wand hängt. Er nimmt den Schlüssel, der an einem Band unter der Uhr baumelt und beginnt diese aufzuziehen. Sofort ist das laute Tick-Tack des Uhrwerks zu hören. „Du, Mama, wohin soll ich die Zeiger stellen?“, fragt der Bub, der mit dem Ablesen der Zeit noch nicht so richtig vertraut ist. Die Frau horcht ein wenig nach draußen. „Da die Kühe noch nicht zu hören sind, und die Hühner schon seit Längerem im Stall, nehme ich an, es wird so gegen 18 Uhr sein. Stell einfach den kleinen Zeiger auf 6 und den großen auf 12. Der Bub, der stolz darauf ist, die Zahlen des Ziffernblattes schon zu beherrschen, tut was ihm aufgetragen wird. Die Mutter bückt sich und legt ein Holzscheit im Ofen nach. „Otto, sag mal, hast du vergessen Feuerholz reinzubringen, es sind nur noch drei Stück da! Du weißt doch, das Holz brennt schlecht wenn es kalt und feucht ist. Es muss hier mehrere Stunden beim Ofen liegen um zu trocknen. Lauf schnell und hol welches rein, ich hoffe, dass du es nicht erst hacken musst.“ Der angesprochene 6-jährige Bub, der auch am Tisch sitzt, versucht zu verhandeln: „Du Mama, es ist kalt draußen! Außerdem ist für heute wahrscheinlich genug Holz da. Kann ich das nicht morgen machen?“ Die Mutter schaut ihm mit festen Blick in die Augen: „Das kommt nicht infrage! Wenn ich frühmorgens einheizen will und habe dazu kein trockenes Holz, dann hab ich ein Problem! Du gehst sofort raus und bringst welches!“ Die Mutter nimmt die Sturmlampe vom Haken an der Wand, zündet sie an und stellt sie zur Eingangstür. Maulend und widerwillig steht Otto vom Tisch auf und geht ins Vorzimmer um sich die Winterjacke und Stiefel anzuziehen. „Immer muss ich das machen! Warum immer ich? Da sind doch auch noch andere da!“ 15 Minuten später sitzen alle am Tisch, in der Mitte steht der dampfende Topf mit den Krautfleckerl. Die Mutter faltet die Hände, die 4 Kinder tun es ihr nach. Nach ein paar Sekunden der Besinnung beginnt sie das Dankesgebet, indem sie zuerst an der Stirn, dann am Kinn und zuletzt an der Brust mit dem rechten Daumen ein kleines Kreuzzeichen macht und dazu folgende Worte gemeinsam mit den Kindern spricht: „ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.“ Dann wieder eine kleine Pause. „Herr, wir danken dir für diese Gabe! Sei Gast an unserem Tisch; schenke uns Frieden, Kraft, Gesundheit und ein langes Leben – Amen.“ Dann folgt wieder von allen gemeinsam das Kreuzzeichen mit: „Im Namen des Vaters, …“ Der Topf mit den Krautfleckerl ist schnell leergegessen. Es gibt keine Teller, jeder hat einen Löffel und alle essen direkt aus dem Topf. Die Mahlzeiten werden immer gemeinsam eingenommen, hier gilt ganz unmittelbar die Regel: „wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, denn der muss sich mit einem Schmalzbrot begnügen. Nach dem Essen steht die Mutter vom Tisch auf. „Helen, du schaust nach dem kleinen Burli, wenn er aufwacht, gibst du ihm das Flascherl das ich vorbereitet hab!“ Burli – oder Josef wie er wirklich heißt – ist der kleinste Spross der Familie, im Jänner ist er ein Jahr alt geworden. Die Mutter macht sich Sorgen wegen der Abwesenheit des Vaters. Seine Arbeit als Holzfäller im Wald war schon seit Stunden zu Ende. Doch heute war Freitag, heute gab es Geld. Hoffentlich trägt er es nicht wieder zum größten Teil gleich ins nächste Gasthaus! „Auf Papa brauchen wir nicht mehr zu warten, der ist wieder irgendwo eingekehrt“, die Mimik der Frau wirkt besorgt, „darum müsst ihr mir bei der Betreuung der Tiere helfen, dafür erzähl ich euch beim Melken der Kühe das Märchen von Hänsel und Gretel – und dem Knusperhaus!“ Die drei Buben im Alter von 4, 5 und 6 Jahren sind sofort begeistert. „Ja, Mama – wir helfen dir. Aber dass du uns diese Geschichte von Hänsel, Gretel, der Hexe und dem Knusperhaus auch wirklich ganz genau erzählst!“ Die Mutter schlüpft in ihre alte Stallkleidung, zieht noch eine dicke Jacke darüber und achtet darauf dass sich auch die Kinder warm anziehen. Dann nimmt sie die alte, petroleumbetriebene Sturmlampe vom Haken und zündet sie an. Draußen ist es bitterkalt. Bis zum Stall sind nur ein paar Schritte über den Hof zu gehen, da es aber stockdunkel ist, bleiben die Kinder dichtgedrängt bei der Mutter. Diese öffnet die äußere Stalltür und schlägt die dicke Decke zur Seite, die als Kälteschutz innen vor der Tür hängt. Sofort werden sie von den Kühen mit lautem „Gemuhe“ begrüßt – sie wissen genau, dass sie jetzt was zu Fressen bekommen. Der Stall besteht aus drei Abteilungen; ganz links die Futterkammer, in der Mitte beim Eingang der Hühnerstall und rechts der größte Raum, der Kuhstall. Bis vor einem Jahr gab es hier auch noch Schweine, allerdings waren nicht ausreichend Essensabfälle vorhanden um die Schweine durchzufüttern. Darum hatte man beschlossen, diese Tiergattung aufzugeben. Die Hühner sitzen schon längst schlafend auf ihren Sprossen, schon bei Anbruch der Dunkelheit kommen sie durch ein kleines offenes Loch in der Tür in den Stall. Sie holen sich ihre Nahrung selbst aus den umliegenden Wäldern, bei sehr winterlichen Bedingungen wird hauptsächlich Kukuruz zugefüttert, welcher dann in einem kleinen Hühnertrog vor dem Stall für sie bereit steht. Die Mutter hält die Sturmlampe in die Höhe und wartet bis das letzte Kind im Stall ist und die Außentür wieder geschlossen werden kann. Dann schiebt sie den Riegel der Kuhstalltür beiseite und alle treten ein. Im Kuhstall ist es wärmer als man auf Grund der Außentemperatur annehmen könnte. Die Tiere geben viel Körperwärme ab, zusätzlich wärmt auch der Mist infolge einer stattfindenden chemischen Reaktion. Doch das ist den Anwesenden egal, wichtig ist lediglich, dass es angenehm warm ist. Und an den Stall-Geruch gewöhnt man sich auch bald, schon nach wenigen Minuten wird er nicht mehr als sehr störend empfunden. Die Tiere, 2 Kühe und ein Jungstier sind inzwischen schon sehr unruhig. Sie muhen laut und stampfen ungeduldig mit den Hufen. Die Mutter hängt ihre Sturmlampe an einen Haken an der Wand und zieht sich die dicke Jacke aus. „ Otto, du gibst den Kühen das Wasser und vergiss nicht, Futtermehl hineinzustreuen!“ Otto, das älteste der Kinder, ist schon ein alter Hase bei diesen Tätigkeiten. Er geht rüber in die Futterkammer und kommt mit einem Kübel Futtermehl zurück, welches er mit der Hand auf das Wasser der - während des Tages bereitgestellten - Wasserkübel streut. Beim Tränken der Tiere muss er besonders vorsichtig sein, denn solange sie unruhig auf ihrem Platz herumtänzeln, kann es leicht sein, dass er beim Herantragen des Kübels zum Kopf des Tieres von diesem an die Wand gedrückt wird. Mit deutlich hörbarem Sauggeräusch schlürfen die Tiere das Wasser-Futtermehlgemisch auf. Sie haben die Schnauze im Kübel, sobald sie saugen, kann man beobachten wie schnell der Wasserspiegel im Kübel sinkt. „Fritzi, du holst Heu aus der Futterkammer und gibst es den Tieren in den Futter-Trog. Und wir beide“, dabei sieht sie Luisi an, „wir zwei werden den Stall ausmisten!“ Sobald die Tiere ihr Wasser haben, wird es augenblicklich ruhig im Stall. Luisi und die Mutter entfernen mit der Mistgabel den groben Kuhmist in den Halteboxen der Tiere und streuen frisches Stroh - das Otto aus der Futterkammer gebracht hatte - auf. Der Mist wird dann durch ein kleines Türl, das sich seitlich an der Außenwand des Kuhstalles befindet, direkt auf den Misthaufen geworfen. Da sie nur eine Lichtquelle zur Verfügung haben, muss vieles teilweise in totaler Finsternis erledigt werden, vor allem alles, was mit der Futterkammer zu tun hat. Nachdem der Stall ausgemistet und die Tiere getränkt sind, hört man nur noch das Geräusch der mahlenden Kiefer der Tiere beim Fressen des Heues. Die Mutter sitzt auf einem rohen Holz-Schemel beim Euter einer Kuh und hat sich einen Milchkübel zwischen die Knie geklemmt. Mit zarter Hand beginnt sie das Euter der Kuh zu streicheln um das Tier auf das bevorstehende Melken einzustimmen. Wichtig sind dabei auch warme Hände, Kühe mögen es überhaupt nicht am Euter mit kalten Händen angefasst zu werden. Um warme Hände zu bekommen, hatte sich die Mutter vorher eine Zeitlang ihre beiden Handflächen kräftig aneinander gerieben. Jetzt umfasst sie mit je einer Hand zwei Zitzen und übt von oben nach unten wirkend einen gleitenden Druck aus. Sofort schießt die Milch mit kräftigem Strahl aus den Zitzen in den Milchkübel. Ihre beiden Hände wechseln sich beim Melken ab, dabei entsteht ein typisches Melkgeräusch, hervorgerufen durch den Milchstrahl beim Auftreffen im Kübel: tschii-tschi; tschii-tschi; tschii-tschi; tschii-tschi… Der Vater ist üblicherweise sehr ungeschickt dabei, wenn er melkt, dann gibt die Kuh deutlich weniger Milch. Da kommt es auch vor, dass die Kuh ausschlägt, oder den Vater mit dem Schwanz im Gesicht trifft. Dann wird er häufig sehr zornig und drischt mit dem Schemel auf die Kuh ein; was der Bereitschaft der Kuh - Milch zu geben - keineswegs förderlich ist. Die drei Buben sind mit ihrer Arbeit fertig, nun stehen sie erwartungsvoll an der Stallwand gelehnt und warten begierig darauf, dass die Mutter mit der Erzählung des Märchens beginnt: „Es war einmal eine arme Holzfällerfamilie, die hatte 2 Kinder die Hänsel und Gretel hießen. Sie hatten nicht genug für alle zu essen und als die Not zu groß wird überredet die Frau ihren Mann, die Kinder nach der Arbeit mitten im Wald zurückzulassen…“
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 20.12.13  +  

Beim Heingan

Die Petroleumlampe, die über dem Küchentisch hängt, wirft ein rußig-diffuses Licht in den Raum. Über dem Tisch ist das Licht einigermaßen brauchbar, in den Ecken des Raumes ist es jedoch stockdunkel, zusätzlich projizieren die Schatten der um den Tisch sitzenden Kinder ein gespenstisches Bild an die umliegenden Wände. Es ist ein Tag im Hochsommer 1961. Gestern zeitig in der Früh war der Vater aufgestanden und mit den ersten Sonnenstrahlen mit seiner Sense auf die Pachtwiese Gras-mähen gegangen. Die Sense hatte er am Vortag frisch gedengelt und gewetzt, bis sie rasierklingenscharf war. Im Laufe des Vormittags war dann die Mutter mit den Kindern nachgekommen. Bei der zu verrichtenden Tätigkeit des „Heingan‘s“ waren alle Familienmitglieder im Einsatz. Glücklicherweise war an diesem Tag die Sonne gnädig gewesen und hatte ihren Teil der Arbeit schnell und gründlich erledigt, indem sie vom Himmel strahlte, dass es eine Freude war. Nachdem der Vater das Gras gemäht und in Bahnen einer Sensenschnittbreite abgelegt hatte, hatte die Mutter mit den Kindern das frische Gras zum Trocknen auf die gesamte Wiesenfläche verteilt. Die 3 Buben im Alter von 8, 7 und 6 Jahren waren im „Heingan“ schon recht geschickt. Sie marschierten dabei jeder über einer Grasbahn und verteilten das Gras mit der Heugabel nach links und rechts gleichmäßig auf der Wiesenfläche. Dabei versuchten sie mit der Mutter Schritt zu halten, was aber höchstens Otto, dem Ältesten, noch halbwegs gelang. Die 11 Jahre alte Schwester Helen hatte in der Zwischenzeit die zwei Kleinsten, Burli (3 Jahre) und Mädi (4 Monate alt), zu betreuen. Sie hatten es sich auf einer alten Decke, die am Wiesenrand ausgelegt wurde, bequem gemacht. Dort hatten alle dann auch das mitgebrachte Mittagessen eingenommen. Am Nachmittag war das einseitig getrocknete Gras dann noch einmal gewendet worden. Heute wird das so getrocknete Heu eingebracht, das als Winterfutter für die Kühe den ganzen, langen Winter über reichen muss. Wenn die Sonne nicht so kräftig scheint, dann muss das Gras auch 3 oder mehr Tage zum Trocknen liegen bleiben. Feuchtes Heu schimmelt bald und ist dann als Futtermittel nicht mehr zu gebrauchen. Der große Leiterwagen, der eine Länge von ca. 5 Metern und eine Breite von ca. 2 Metern hat, wird vorbereitet. Bei den Vorbesitzern war der Wagen von Ochsen gezogen worden, bei unserer Familie wird jetzt eine Kuh als Zugtier verwendet. Nachdem das „Drittel“ eingehängt und das Zuggeschirr vorbereitet ist, holt der Vater die dafür abgerichtete Kuh aus dem Stall und lässt sie frei. Das Tier ist sichtlich erfreut, der Enge des Stalls zu entkommen und tobt sich erst mal richtig aus. Nachdem sie einige Runden um das Haus gedreht hat, beruhigt sie sich und lässt sich problemlos einfangen. Vater legt ihr das Geschirr um und bringt sie zum Wagen. Dort wird ihr das „Stirnplattl“ angelegt, mit dem sie den Leiterwagen ziehen wird. Im Gegensatz zu Pferden ziehen Ochsen und Kühe ihre Last nicht mit der Schulter, sondern mit dem Kopf, genauer gesagt mit der Stirn. Dazu gibt es eine eigens dafür konstruierte, gepolsterte Schiene, die auf der Stirn der Kuh mittels Riemen an den Hörnern befestigt wird. Diese hat an den Enden Haken, in denen die Zugketten eingehängt werden. Alle Holzrechen und Heugabeln werden auf dem Wagen verstaut, dazu noch eine Tasche mit einigen Flaschen Wasser und eine Decke. Dann steigt die Mutter mit ihren 6 Kindern selbst auf den Wagen. Nun steht die Kuh neben der Deichsel (Lenkstange) des Leiterwagens, der Vater hängt die Zugketten und die Führungskette der Deichsel ein. Er nimmt den Zügel in die Hand und die Kuh setzt sich mit dem schweren Leiterwagen problemlos in Bewegung, während der Vater mit dem Zügel in der Hand nebenher marschiert. An der Wiese angekommen, wird alles wieder abgeladen und die Arbeit verteilt. Der Vater hat die Aufgabe, die Kuh zu führen. Ein Job, den die Mutter zwar kann, aber ungern übernimmt, denn bei dieser Tätigkeit ist auch ab und zu ein richtiger Gewaltakt vonnöten, wenn die Kuh ihren eigenen Willen kundtut. Otto und Luisi rechen das Heu zusammen und formen damit Bahnen, während Helen wieder auf Burli und Mädi aufpasst. Der Vater fährt neben den zusammengerechten Heubahnen mit dem Leiterwagen entlang, während die Mutter das Heu auf den Leiterwagen auflädt. Fritzi steht oben am Leiterwagen und verteilt das aufgeladene Heu, das er gleichzeitig mit seinem Gewicht verdichtet. Nachdem der Wagen schon mehr als die Hälfte der Heumenge aufgenommen hat, machen alle eine Pause und trinken das mitgebrachte Wasser. Es wird jetzt schwieriger den Wagen zu beladen, denn das aufgeschichtete Heu gerät in Gefahr, vom Wagen runterzurutschen. Jetzt lassen Vater u. Mutter den Wagen stehen und helfen mit, das restliche Heu zu Haufen zu rechen. Die 3 Buben Otto, Luisi und Fritzi stehen jetzt oben am Wagen und schlichten das Heu, während Vater u. Mutter die Heuhaufen herantragen und aufladen. Nachdem alles Heu verladen ist, wird der mitgebrachte Heubaum (ein Rundholz ca. 550cm lang, 20cm dick) der Länge nach auf das Heu gelegt und mit Seilen auf den Leiterwagen niedergebunden. Die ganze Ladung hat jetzt eine Höhe von ca. 3 Metern, ist deutlich breiter als der Wagen und schwankt bei Bodenunebenheiten gewaltig. Die Buben bleiben oben auf der Heuladung sitzen und genießen die Fahrt in luftiger Höhe, während alle anderen den Rückweg zu Fuß antreten. Die Buben müssen allerdings aufpassen, um nicht von herunterhängenden Zweigen vom Wagen gerissen zu werden. Zu Hause angekommen, wird erst die Kuh ausgespannt und versorgt, dann wird das vorbereitete Mittagessen aufgewärmt und zu Mittag gegessen. Danach wird das eingebrachte Heu am Heuboden verladen. Der Vater und Otto werfen das Heu vom Wagen mit ihren Heugabeln durch eine Tür auf den Dachboden über dem Stall. Luisi und Fritzi tragen das Heu von dieser Türöffnung nach hinten, wo sie es verstauen und verdichten. Dieser Heuboden ist für Luisi ein Ort, an dem er sich gern zurückzieht. Aber auch wenn ein Krankheitsfall in der Familie auftritt, ist der Heuboden so etwas wie eine Quarantäne- Station. Erst unlängst, als die größeren 4 Kinder Keuchhusten hatten, mussten sie mit dem Vater auf dem Heuboden wohnen. Die Mutter hatte erst kurze Zeit vorher ein Kind bekommen, das noch dazu ein Frühchen war und sie hatte Angst, dass dieses angesteckt werden könnte. Die Mutter blieb mit Mädi und Burli im Wohngebäude, alle anderen Kinder mussten mit dem Vater für 2 Wochen auf den Heuboden. Für Vater war das bestimmt nicht lustig, die kranken Kinder zu versorgen. Damals hat auch Luisi die Situation nicht so lustig gefunden. Sonst aber mag er das Heu, den Geruch, das Gefühl des Alleinseins am Heuboden. Wie oft hat er sich hierher zurückgezogen, wenn er traurig und unglücklich war. Hier war es immer warm, er konnte sich ins Heu kuscheln und weinen, ohne aufzufallen. Überhaupt hatte er in letzter Zeit immer öfter das Gefühl, aufzufallen – anders zu sein als andere Kinder. Er konnte nicht wirklich sagen warum er anders sein könnte. Vielleicht, weil er ein bisschen langsamer im Denken war als andere? Vielleicht, weil er sich schwerer tat, etwas auswendig zu lernen? Vielleicht, weil er ein bisschen ungeschickter als Gleichaltrige war? Vielleicht, weil er anderen des Öfteren etwas sagen wollte, und plötzlich vor Nervosität nicht mehr wusste, was das eigentlich war? Vielleicht, weil er sich nicht so gut wie andere auf etwas konzentrieren konnte? Vielleicht, weil er sehr viel nachdachte und deshalb von der Umgebung als Träumer wahrgenommen wurde? Es war jedenfalls so, dass Luisi oft traurig war und viel weinte. Irgendwann kam der Moment, an dem er sich fragte, warum er eigentlich traurig war. Und das war der Moment, an dem er erkannte, dass es viele Menschen auf dieser Erde gibt, die viel mehr Grund haben, traurig zu sein. Denen es viel schlechter geht, die mit ihrer Situation auch irgendwie zurechtkommen müssen. Das war der Moment, an dem er auch erkannte, dass seine Traurigkeit reines Selbstmitleid war. Selbstmitleidig wollte Luisi jedoch keinesfalls sein, darum beschloss er, in Zukunft mehr dafür zu tun, um das zu erreichen, was auch andere erreichen können. Dass er zeigen werde, dass er mit anderen sehr wohl mithalten könne. Und er nahm sich vor, dass er immer wenn er traurig sein sollte, daran denken werde, dass die Ursache dieser Traurigkeit Selbstmitleid sei. Und dass er lieber die Menschen bemitleiden solle, denen es wirklich schlecht geht, bevor er sich selbst bemitleidet. An einem Tag dieses Jahres passiert etwas, das anfangs gar nicht so dramatisch aussieht. Ein junges, ungestümes Kalb schlägt plötzlich unerwartet aus und trifft Fritzi mit der „Hinterhand“ im Bauch. Fritzi wird zu Boden geschleudert und bleibt liegen. Die Mutter trägt ihn ins Haus, legt ihn ins Bett und macht ihm einen kalten Wickel. Am nächsten Tag ist er wieder auf den Beinen, doch von diesem Tag an reagiert er in der Bauchgegend auf Berührung sehr empfindlich. Monate später bildet sich dort eine kleine Schwellung – ein „Wimmerl“. Fritzi, der von Natur aus nicht sehr zugänglich ist, wird mehr und mehr zum Einzelgänger. Wegen seiner Mimosität wird er jetzt häufig „Mr. Wimmerl“ genannt, oft geht er in den Wald und kommt erst nach Stunden zurück. Luisi, der neugierig ist und wissen will, was der Bruder im Wald macht, beginnt ihn zu beobachten. Dabei stellt er fest, dass Fritzi sich in den Wald zurückzieht, um zu meditieren. Er macht das, indem im Wechselschritt hüpft und dabei mit einem Stock auf den Waldboden schlägt. Er legt dabei eine Strecke von ca. 30m zurück, dann dreht er sich um und hüpft den Weg retour. Immer und immer wieder, die gleiche Strecke, stundenlang. Er wirkt dabei völlig abgehoben von der Wirklichkeit, was mag da wohl im Kopf dieses Kindes vorgehen? Fritzi liest viel und interessiert sich besonders für Geschichte. Durch sein Interesse eignet er sich bald unglaubliches Wissen auf diesem Gebiet an. Wegen seines Problems im Bauch wird er immer weniger für schwere Arbeiten herangezogen. Als das „Wimmerl“ später beginnt größer zu werden, verschweigt er es. Fritzi wird 1967 operiert, als das Geschwür bereits faustgroß ist. Zu dem Zeitpunkt weiß Luisi nicht, dass sein Bruder Krebs hat.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 20.12.13  +  

Die wichtigsten CIO-Wechsel in der Chemie 2013

Sowohl Bayer Material Science als auch Bayer Healthcare verzeichneten im Jahr 2013 Änderungen an der IT-Spitze. Ein Rückblick auf die CIO-Wechsel in der Chemie- und Pharmabranche. In den IT-Abteilungen der Chemie-Branche gab es im ausgehenden Jahr einige prominente Wechsel. Mit Laurie Miller bekam Bayer Material Science eine neue IT-Chefin, Bayer Healthcare mit Johannes Schubmehl einen neuen IT-Chef. Dem Wechsel bei Bayer Healthcare ging eine weitere Meldung voraus: Matthias Moritz war zu Almirall nach Barcelona gegangen. In Deutschland war er nicht nur für seine Arbeit bei Bayer bekannt - er steht auch gerne als Bassgitarrist auf der Bühne. Die wichtigsten Personalwechsel der Chemie- und Pharmabranche haben wir hier zusammengestellt. Laurie Miller: Im Februar bei Bayer Material Science aufgestiegen Anfang Februar 2013 stieg Laurie Miller bei Bayern Material Science zur Head of Organization & Information Systems auf. Die gebürtige US-Amerikanerin berichtet an Axel Steiger-Bagel, der im Vorstand des Teilkonzerns MaterialScience Verwaltung und Services verantwortet. Sie ist ein Konzern-Eigengewächs: Abgesehen von drei Jahren bei Deloitte nach ihrem Wirtschafts-Bachelor verbrachte Laurie Miller ihr ganzes bisheriges Berufsleben bei Bayer. Nach ihrem Marketing-MBA an der Uni in Pittsburgh/Pennsylvania, ihrem Geburtsort, stieg sie 1998 bei Bayer in den USA ein.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 07.12.13  +  

Arbeitsverträge: So verhandeln Unternehmen richtig

Wie Sie verhindern, dass Mitarbeiter schnell zur Konkurrenz wechseln. Arbeitsrechtler Christoph J. Hauptvogel verrät, welche Tücken in Arbeitsverträgen lauern. Der Markt wird immer mehr zu einem Arbeitnehmermarkt. Unternehmen zahlen zunehmend höhere Gehälter, um Fachkräfte an sich zu binden. Gleichzeitig sind Talente immer schwerer zu finden. Will eine Führungskraft ein solches Top-Talent langfristig binden, sind besonders gute Konditionen im Arbeitsvertrag oft unerlässlich. Wo Sie Ihrem neuen Mitarbeiter entgegen kommen sollten und welche Tricks es gibt, verrät Fachanwalt für Arbeitsrecht Christoph J. Hauptvogel von der Kanzlei Graf von Westphalen und Vizepräsident des Verbandes deutscher Arbeitsrechtsanwälte VdAA e. V. in unserem dritten Teil der Serie. Realistische Ziele setzen Das Wichtigste zuerst: Was verdient der Neue? "Die Vereinbarung variabler Vergütungsbestandteile nimmt bei Unternehmen immer mehr zu", sagt Hauptvogel. Zielvereinbarungen spielen hier eine wichtige Rolle. Die Bringschuld liegt allerdings hier beim Unternehmen. "Legen Sie vertraglich Zielvereinbarungen fest, muss der Vorgesetzte auf jeden Fall ein Gespräch darüber führen und auch wirkliche Ziele nachweislich vereinbaren", erklärt Hauptvogel. Wenn das Gespräch nicht stattfindet, bekommt der Angestellte auf jeden Fall 100 Prozent in seine Zielvereinbarung eingetragen. "Wenn er seine Ziele nicht kennt, kann ihm auch kein Vorwurf gemacht werden", sagt Hauptvogel. Umgekehrt gilt aber: "Sind die Ziele nicht unangemessen hoch, muss der Mitarbeiter sie auch akzeptieren", sagt der Anwalt. Achten Sie also darauf, die Ziele im Rahmen einer Motivation und Herausforderung zu belassen und keine unüberwindliche Hürde darstellen. Wenn der Kandidat sich Zeit lässt Es ist schon hart: Da haben Sie nach langem Suchen endlich den besten Kandidaten gefunden, ihn von Ihrem Unternehmen überzeugt, ihm schon einen Vertrag geschickt und was passiert? Er lässt Sie zappeln wie einen Fisch am Haken. Wochenlang wissen Sie nicht, ob Sie von dem Kandidaten je wieder etwas hören werden. "Wahrscheinlich unterschreibt er den Vertrag nicht, weil er sich noch nach etwas Besserem umsieht", sagt der Anwalt. Vor dieser Ungewissheit können sich Unternehmen schützen. Firmen setzen immer mehr auf befristete Vertragsangebote: "Das verhindert, dass man Monate lang auf einen Kandidaten wartet, dann einem anderen zusagt und auf einmal mit zwei unterschriebenen Verträgen von zwei Kandidaten dasteht", erklärt der Jurist. Im Anschreiben sollte daher ein juristischer Satz stehen wie "An dieses Angebot halten wir uns 14 Tage gebunden." So haben Sie laut Hauptvogel die Garantie, dass Sie nach dieser Zeit gefahrlos weitersuchen können. Nichtantrittsklausel Diese Klausel führt gleich zur nächsten Klausel. Es kann passieren, dass Sie zwar einen unterschriebenen Vertrag bekommen - aber der neue Mitarbeiter gleich wieder kündigt. Eine Nichtantrittsklausel im Vertrag kann die Firma vor Schäden bewahren: "Hat ein Arbeitnehmer den Vertrag unterschrieben und kündigt er schon wieder vor dem ersten Arbeitstag, sollte man dafür jedenfalls eine Vertragsstrafe vereinbaren", sagt Hauptvogel. Die ist zwar nicht hoch - die Rechtsprechung erlaubt ein halbes Bruttomonatsgehalt - aber hoffentlich hoch genug, um leichtfertiges Abstandnehmen vom unterschriebenen Vertrag zu verhindern.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 15.11.13  +  

Marketing: Google will wissen, wo Sie einkaufen

Mit der Erfassung der von Nutzern besuchten Läden könnte Google sein Geschäftsmodell bald ausbauen. Viele Aspekte des täglichen Lebens im Internet kann Google bereits überwachen. Nun kommen vielleicht auch Geschäfte in Ladenstraßen hinzu. Denn allein mit den online gekauften Artikeln lässt sich noch kein allumfassendes Profil eines Anwenders realisieren, speziell außerhalb des Internets gekaufte Produkte sind für gezielte Werbeschaltungen interessant. Das Marketing-Branchenmagazin Digiday will von einem Programm bei Google erfahren haben, mit dem sich die Standorte der Smartphones auch erfassen lassen, wenn keine App des Herstellers auf dem Gerät aktiv ist. Gegenüber Werbetreibenden soll der Suchmaschinenriese diese Funktionalität bereits anpreisen. Besonders interessant ist die Standorterfassung beim Besuch von Geschäften. Die realen Kaufabsichten werden noch wertvoller, wenn diese mit Suchanfragen und ähnlichen Online-Datenbeständen verknüpft werden. Die hierfür nötige Standorterfassung muss nicht zwingend auf einem Android-Smartphone erfolgen. Auch Geräte von Apple oder Microsoft, auf denen die App Google Maps im Hintergrund läuft, könnten unter Umständen verfolgt werden. Eine zusätzliche Zustimmung für das Tracking-Programm sei nicht nötig, da die Vertragsbedingungen von Android und den Google-Apps bereits eine diesbezügliche Einverständnis des Nutzers einschließen würden. (PC-Welt)
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 13.11.13  +  

Weitere Überlebenstipps für den Job

Überlebenstipp 3: Denken Sie dran - es geht immer nur ums Geschäft Es geht ums Geschäft. Das erklären uns schon die Mafiosi in den Filmen, bevor sie ihre besten Freunde abknallen. Also: Erkennen Sie, welche Projekte unternehmenskritisch sind und womit Geld gemacht wird. Genau in diesen Bereichen sollten Sie sich einbringen. In anderen Worten: Sie sind nicht länger ein Techie, der dem Geschäft zuarbeitet. Sie sind ein Geschäftsmann, der das Geschäft mit technischem Know-how ankurbelt. Sie setzen ihre technischen Fähigkeiten ein, um dem Geschäft zu nützen. Überlebenstipp 4: Sprechen Sie in Zahlen Wenn Sie beweisen möchten, dass Sie essenziell fürs Geschäft sind, müssen Sie das mit Zahlen belegen können. Sie müssen ihrem CFO genau aufschlüsseln können, was wie viel Geld gekostet hat. Nur so strahlen sie Kompetenz aus. Weisen Sie in Gesprächen mit dem CFO auf Einsparpotenziale hin. So erkennt er, dass es ihnen darum geht, dem Unternehmen das bestmögliche zu einem geringen Preis zu bieten. Überlebenstipp 5: Machen Sie den Pfau, nicht die Schildkröte Sich jetzt verstecken und zu warten bis der schwarze Mann fort ist - das wäre die falsche Taktik. Jetzt ist es vielmehr Zeit zu zeigen, dass sie sich aus der Masse hervorheben. Das beste Selbstmarketing bekommt man durch andere. Ein Beispiel: Sie arbeiten am Help-Desk und jemand schickt ihnen eine Dankes-Mail. Fragen Sie doch mal nach, ob derjenige die Mail auch an ihren Chef schicken könnte. Das wirkt immer besser als Eigenlob. Nach wie vor gilt aber auch: Hand nach oben, wenn es um die Teilnahme an neuen Projekten geht. Was Sie im nächsten Monat machen ist viel relevanter als das was sie im letzten Monat vollbracht haben. Überlebenstipp 6: Ein bisschen schleimen ist erlaubt Arschkriecher kann keiner leiden. Aber da die Welt nun mal voll mit ihnen ist, müssen sie ja irgendetwas richtig machen. Es sind nicht unbedingt die kompetentesten Mitarbeiter, die während einer Rezession ihren Job behalten. Häufig sind es die beliebten, die die richtigen Leute kennen. Bauen Sie sich ein Netzwerk in der Firma auf. Stellen Sie sicher, dass Führungskräfte Sie kennen und schätzen. Jetzt ist keine Zeit für Schüchternheit. Soziale Interaktion kann man üben. Im Prinzip funktioniert das so - ahmen sie ihren Chef in seiner Körpersprache nach, sprechen Sie in der gleichen Tonlage, sprechen sie über Dinge, die ihn interessieren und so weiter. Und: Legen Sie sich ein Profil in sozialen Netzwerken an. Aber unbedingt ein seriöses und kein Spaßprofil. Überlebenstipp 7: Wenn alles schiefläuft, ziehen Sie nach Australien Wenn es Sie trotz aller guten Ratschläge trifft und Sie ihren Job verlieren - Sie haben immer noch Möglichkeiten. Etwa einen Umzug in ein anderes Land. Denn in Australien etwa ist noch nichts von einer Krise zu spüren. Eine weitere Möglichkeit: über Zeitarbeit nachdenken, so lange keine Festanstellung in Sicht ist. So bleibt wenigstens das monatliche Gehalt nicht aus. Oder: zurück an die Uni gehen oder über eine ganz anderen Beruf in Betracht ziehen.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 31.08.13  +  

So verbessern Sie ihr Auftreten: Tipps für schüchterne ITler

Übertreibt man es mit dem Selbst-Marketing, wirkt es anbiedernd. Es gibt aber einige Kniffe, mit denen man sich nach vorne bringt, ohne zum Angeber zu mutieren. Selbst-Marketing fühlt sich für die meisten von uns unnatürlich an: niemand kann Angeber leiden. Kein Kulturkreis ausgenommen. Besonders IT-Experten haben häufig ein Problem mit Selbst-Marketing. Während ihrer Ausbildung sprach die geleistete Arbeit stets für sich - man war nicht darauf angewiesen, sie entsprechend zu verkaufen. Gerade jetzt in wirtschaftlich schwachen Zeiten haben auch ITler keine Wahl. Wenn sie ihre Jobs behalten möchten, müssen sie sich nach außen hin gut verkaufen, raten Experten. In solchen Zeiten ist es beispielsweise sehr wichtig, den Chef auf dem Laufenden zu halten. Darüber, woran wir arbeiten und welche Projekte wir gerade abgeschlossen haben. Das ist die Basis von erfolgreichem Selbst-Marketing und hat nichts mit Aufplustern zu tun. Wenn wir so handeln, müssen wir uns nicht schäbig fühlen. "Chefs sagen mir: Ich habe 70 Mitarbeiter und keine Ahnung, was sie tun. Ich bin darauf angewiesen, dass sie es mir erzählen", sagt beispielweise Peggy Klaus, die ein Buch zum Thema Selbst-Marketing geschrieben hat. So punkten Sie im Büro Unsere amerikanische Schwesterpublikation cio.com hat acht Techniken zusammengestellt, mit denen sie im Büro punkten. Und mit denen sie sich auf gar keinen Fall unbeliebt machen. Sie müssen sie nicht sofort alle übernehmen. Suchen Sie sich einfach diejenigen aus, die ihnen am meisten zusagen. 1. Ergreifen Sie Möglichkeiten zum Selbst-Marketing Wie oft hat ihr Chef Ihnen schon die "Läuft bei Ihnen alles?"-Frage gestellt? Häufig? Wie oft haben Sie "Ja, läuft ganz gut" geantwortet? Ändern sie ihr Verhalten und bereiten sie sich auf diese Frage vor. Erzählen Sie ihrem Chef, was bei Ihnen gerade so läuft. Sagen Sie ihm, dass es prima läuft und erzählen sie ihm genauer von ihren letzten Projekten und den Forschritten, die Sie machen. Auch Jahresgespräche sind eine fantastische Gelegenheit für Selbstmarketing. 2. Helfen Sie anderen mit ihrem Selbst-Marketing Es ist effektiv fürs Selbst-Marketing, gute Arbeit zu machen und eine Deadline zu unterbieten. Noch effektiver ist es, wenn sie ihren Chef und ihre Kollegen wissen lassen, dass sie nun Zeit haben, anderen unter die Arme zu greifen. So machen sie sich Freunde im Büro und beeindrucken ihren Chef. 3. Sprechen Sie mit mehr Begeisterung Viele Menschen sprechen nicht gern über sich selbst, besonders wenn es um ihre Großartigkeit geht. Denken Sie beim Selbst-Marketing einfach: Jetzt rede ich über die Arbeit. Nicht: Jetzt rede ich über mich. Das geht besonders leicht, wenn Sie in ihrer Arbeit aufgehen. Denn Begeisterung ist ansteckend. Menschen nehmen Sie auf und Sie behalten sie auch im Gedächtnis. 4. Erzählen Sie eine Geschichte Vermeiden Sie ein Selbst-Marketing à la "meine Frau, mein Auto, mein Haus". Besser: Erzählen Sie eine zusammenhängende Geschichte, in die ihre Errungenschaften eingearbeitet sind. Wenn Sie beispielsweise eine Software-Implementation gerettet haben, erzählen Sie es so: Sie fassen in einigen Sätzen zusammen, warum das Projekt fast gescheitert ist und führen dann aus, wie sie es gerettet haben. 5. Gehen Sie auf Fingerzeige ihrer Zuhörer ein Experten raten: Die Art in der Sie ihre Erfolge präsentieren, sollten Sie sich unbedingt bei ihren Zuhörern abgucken. Egal, um wen es sich dabei handelt. Ist ihr Chef beispielsweise ein besonders charismatischer Typ, sollten sie sich unbedingt etwas von seiner Energie und Dynamik abschauen. Einfühlsamkeit ist auch beim richtigen Zeitpunkt für Selbst-Marketing von Bedeutung. Wurden Sie beispielsweise befördert und am selben Tag wurde jemandem gekündigt - dann behalten Sie ihre Beförderung doch lieber noch ein wenig für sich. 6. Schwärmen Sie von anderen Wenn sie sich unwohl dabei fühlen, für sich selbst die Werbetrommel zu rühren, dann versuchen Sie doch mal, von anderen zu schwärmen. Vielleicht färbt das gute Karma auf Sie ab. Im nächsten Schritt steigern Sie diese Methode und vermarkten sich fast unmerklich selbst, wenn Sie andere loben. Sie könnten beispielsweise hervorheben wie die gute Arbeit der anderen Sie zu ihrem Erfolg animierte. 7. Behalten Sie Feedback nicht für sich Wenn Sie beispielsweise eine E-Mail bekommen, in der ein Mitarbeiter oder Kunde sie für ihre gute Arbeit lobt: Leiten Sie sie an ihren Chef weiter. Fügen Sie einen fragenden Kommentar hinzu, etwa "Noch ein zufriedener Kunde, finden Sie nicht auch?". Dann muss er auch darauf antworten. 8. Selbst-Benchmarking Vergleichen Sie ihre Leistung mit der von Kollegen oder angestellten anderer Unternehmen. Sprechen sie - ohne Namen zu nennen - regelmäßig darüber mit Kollegen. So können Sie vermitteln, was für ein Gewinn sie für ihr Unternehmen sind. Wenn Sie sich jetzt immer noch nicht für Selbst-Marketing bereit fühlen, ist das ihre Entscheidung. Aber denken Sie daran: Wenn sie es nicht machen, sinken ihre Chancen auf eine Beförderung gewaltig.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 28.08.13  +  

Apple-Neuerfindung nach Steve Jobs: Der lange Atem von Tim Cook

Tim Cook fiel als Nachfolger des Apple-Gründers Steve Jobs eine übergroße Aufgabe zu. Der Konzern, der sich um einen genialen Produkt-Visionär drehte, muss als Mannschaft funktionieren. Im Herbst zeigen erste Produkte der Ära nach Jobs, wie der Wandel läuft. Als Tim Cook vor zwei Jahren die Apple-Spitze vom todgeweihten Gründer Steve Jobs übernahm, war das Vertrauen der Investoren noch ungebrochen. Apple kitzelte die Fantasie der Börse mit Milliarden-Gewinnen, Beobachter malten sich ein stetes Feuerwerk von Innovationen aus, die immer weitere Branchen umkrempeln. Zwei Jahre später muss Cook gegen eine Atmosphäre von Ernüchterung ankämpfen. Seinem Unternehmen wird vorgeworfen, nur Fortentwicklungen bisheriger Geräte herauszubringen, die Aktie ist weit von ihren Rekordständen entfernt - und es ist immer noch kein Apple-Fernseher auf dem Markt. Der US-Fernsehsender Fox News berichtete jüngst unter Berufung auf Verwaltungsratskreise, das Apple-Aufsichtsgremium wolle von Cook mehr Innovationen sehen. In dieser Stimmung wird der 52-Jährige bald die wohl wichtigste Produkt seiner bisherigen Karriere auf den Markt bringen: Das neue Betriebssystem iOS 7 für iPhone und iPad mit den größten Veränderungen seit dem Start des Apple-Handys 2007. Es dürfte das erste Aushängeschild der Ära nach Steve Jobs werden. Doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger und Übervater hat Cook nicht selbst alle Details bis hin zum Farbton der App-Symbole höchst persönlich festgelegt. Der neue Chef delegiere stattdessen, heißt es in Cupertino. Hinter den Kulissen stellte Cook die Weichen für ein neues Apple, in dem ein Team die Rolle des Produkt-Visionärs Jobs übernehmen soll - ein Experiment am lebenden Organismus, denn schließlich muss der Konzern täglich gegen starke Rivalen wie Samsung und Google ankämpfen. Cook setzte auf Chefdesigner Jony Ive als neuen starken Mann, indem er ihm auch die Verantwortung für das Aussehen der Software übertrug. Er brachte frisches Blut ins Apple-Hauptquartier mit überraschenden Neueinstellungen wie dem bisherigen Chef des Modelabels Yves Saint Laurent oder einem der Entwickler von Nikes Fitness-Armband FuelBand. Cook ist unverkennbar anders als sein Ziehvater Jobs und hat Apple in den zwei Jahren an der Spitze verändert. Zum einen sorgte die langjährige Nummer zwei für mehr Transparenz. Apple veröffentlichte erstmals eine Liste seiner Zulieferer und trat als erster Elektronik-Riese einer unabhängigen Organisation bei, die eigene Kontrollen in chinesischen Fabriken durchführt. Im Gegensatz zu Jobs ging Cook auf Investoren zu teilt mit ihnen Apples Milliardenschatz über Dividenden und Aktienrückkäufe im Gesamtvolumen von 100 Milliarden Dollar. Damit öffnete er einen Türspalt: Aktionäre wie der berüchtigte Finanzhai Carl Icahn wollen immer noch mehr. Zugleich bekam Cook mehrfach das "Mit Steve wäre sowas nicht passiert"-Raunen der Apple-Fans zu hören. Vor allem als sich Apple ein blaues Auge mit dem verpatzten Start des eigenen Kartendienstes holte. Nutzer klagten über Fehler und den Mangel an Details. Cook musste sich entschuldigen und den Einsatz von Konkurrenz-Diensten empfehlen - eine demütigende Geste für den Chef eines Konzerns, der seinen Kunden stets Exzellenz verspricht. Die Fans hatten jedoch auch verdrängt, dass auch ein Steve Jobs sich für Fehler in Produkten wie der Antenne des iPhone 4 oder dem Dienst MobileMe entschuldigen musste. Trotz aller Skepsis, die Apple derzeit entgegenschlägt, wirkten Cook und seine Spitzenmanager beim jüngsten gemeinsamen Auftritt auf dem Entwicklerkongress WWDC im Juni äußerst entspannt. Nur Marketingchef Phil Schiller ließ sich anmerken, wie sehr ihn die öffentliche Kritik trifft. "Von wegen, die bringen keine Innovationen mehr", murmelte Schiller, als den seit Jahren erwarteten neuen Profi-Computer Mac Pro vorstellte, einen ungewöhnlich konstruierten glänzenden schwarzen Zylinder. Immer konkreter wird über eine Computer-Uhr von Apple spekuliert, auch wenn die Markteinführung noch einige Zeit entfernt scheint. Cook spielt unterdessen eine betont ruhige Hand. "Alles, was Apple so besonders gemacht hat, ist immer noch da", betont er und wiederholt nahezu gebetsmühlenartig: "Unser Ziel ist es, die besten Produkte zu bauen." Immerhin bringt Apple dabei nach wie vor Quartal für Quartal Milliarden an Gewinn in die Kasse. Und Cook versicherte in einem ungewöhnlich offenen Interview mit dem US-Magazin "Bloomberg Businessweek": "Ich liebe es, Apple-Chef zu sein." (dpa/rs)
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 26.08.13  +  

McKinsey-Analyse: Wege, wie Chefs ihre Mitarbeiter demotivieren Teil 2

3. "Keystone Kops" regieren die Firma "Keystone Kops" heißen die tragikomischen Anti-Helden einer US-Stummfilmserie. Es handelt sich dabei um ein Grüppchen übereifriger Polizisten, die ständig im Kreis herumrennen, sich versehentlich gegenseitig eins überziehen und wirklich jedes Vorhaben in den Sand setzen. Übertragen auf Unternehmen sprechen Amabile und Kramer zum Beispiel von Führungskräften, die mit ihren eigenen Reporting-Strukturen überfordert sind, weil diese zu komplex geraten. Eine Folge davon sind ständige Änderungen auf den letzten Drücker. Eines der Tagebücher wurde von einem Angestellten geführt, der eine Schnittstellenfunktion zwischen Marketing einerseits und Forschung/Entwicklung andererseits besetzt. Seine Erfahrung: Sein Team und er bekamen widersprüchliche Anweisungen aus den beiden Abteilugen. Außerdem versäumten die Führungskräfte der Marketing-Abteilungen immer wieder entscheidende Team-Meetings. 4. Komplett unrealistische Ziele Die neue Zauberformel US-amerikanischer Management-Gurus lautet BHAG (bee-hag). Das steht für "big, hairy, audacious goals", als große, haarige, dreiste Ziele. Ein Beispiel dafür liefert Google mit seiner "Mission, sämtliche Informationen der ganzen Welt zu organisieren und universell zugänglich und nützlich" zu machen. Die beiden McKinsey-Autoren halten davon nichts. Sie gehen davon aus, dass die Mitarbeiter der Firmen mit solcherlei grandiosen Worthülsen nichts anfangen können. In den ausgewerteten Tagebüchern fanden sie das Beispiel eines Chemie-Unternehmens, das folgendes Ziel vorgab: Jedes Projekt muss ein "innovativer Blockbuster" werden und binnen fünf Jahren nach Projektstart eine Umsatz von mindestens 100 Millionen Dollar jährlich erwirtschaften. Folge: Den Mitarbeitern fehlte die Wertschätzung ihrer tagtäglichen Arbeit. Folglich sahen sie überhaupt keinen Sinn mehr in ihrem Job. Sicht der Mitarbeiter zählt Fazit aus Sicht von Amabile und Kramer: Unternehmensspitzen müssen eine klare Firmenstrategie formulieren können, die auf realistischen Einschätzungen beruht. Nur so können sie der Belegschaft auch klare Vorgaben erteilen. Außerdem dürfen Führungskräfte nie die Sicht der Mitarbeiter vernachlässigen. Es ist ihre Verantwortung, für Austausch zwischen Firmenspitze und Belegschaft zu sorgen.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 24.08.13  +  

Hilfe durch Coaching: Nach der Kündigung ist vor dem neuen Job

Wer betriebsbedingt gekündigt wird, sollte die Vergangenheit abhaken und  nach vorne schauen. Coaching und ein aussagekräftiges Zwischenzeugnis  können helfen.Muss ein Unternehmen Mitarbeiter aus betriebsbedingten Gründen  entlassen, will es Streitigkeiten in der Regel vermeiden und  signalisiert Kooperationsbereitschaft. Der Mitarbeiter geht offiziell  "auf eigenen Wunsch", erhält im Gegenzug eine angemessene Abfindung und  ein wohlwollend formuliertes Zeugnis. Letzteres hat der Mitarbeiter  sogar oft selbst entworfen.Das Zeugnis ist in dieser Situation  ein wichtiger Baustein des Gesamtpakets, es sollte frühzeitig formuliert  und abgesprochen werden, damit es bis zum letzten Arbeitstag vorliegt.  Oft wollen und müssen sich die Gekündigten frühzeitig bewerben. Robert  Mudter, Arbeitsrechtler in Frankfurt am Main, rät: "Man sollte  vereinbaren, dass vom Eigenentwurf nur in Ausnahmefällen abgewichen  werden kann. So stellt man sicher, dass die gewünschten Formulierungen  mit angemessener Dankesformel auch umgesetzt werden."Faire Trennung als ZielFür  Wolfgang Wagner von Bewerber Consult steht die Planung der beruflichen  Zukunft im Vordergrund. "Eine faire Trennung ist Teil des  Reputations-Managements, und zwar für beide Seiten." Schlammschlachten,  Vorwürfe oder langwierige Auseinandersetzungen schaden allen  Beteiligten. Oft haben aber Gekündigte, gerade wenn sie lange in einem  Betrieb beschäftigt waren, am Anfang wenig Einsehen.So wie Holger S., dem nach mehr als 20 Jahren in einem Großunternehmen  überraschend gekündigt wurde. Coach Wagner machte dem erbosten  Maschinenbauingenieur klar, dass an der Entscheidung des Unternehmens  nicht zu rütteln sei und er sich seiner Stärken besinnen solle. Dazu  gehörten gefragte Fachkenntnisse, eine nachweislich kontinuierliche  Entwicklung und ein ständiger Zuwachs an Verantwortung. "Daran sind auch  andere Firmen interessiert, richten Sie den Blick nach vorne", riet  Wagner. Holger S. sammelte alle beruflich relevanten Fakten, nahm den  Markt genau unter die Lupe und legte gemeinsam mit Wagner die weiteren  Schritte fest.So wie Holger S., dem nach mehr als 20 Jahren in einem Großunternehmen  überraschend gekündigt wurde. Coach Wagner machte dem erbosten  Maschinenbauingenieur klar, dass an der Entscheidung des Unternehmens  nicht zu rütteln sei und er sich seiner Stärken besinnen solle. Dazu  gehörten gefragte Fachkenntnisse, eine nachweislich kontinuierliche  Entwicklung und ein ständiger Zuwachs an Verantwortung. "Daran sind auch  andere Firmen interessiert, richten Sie den Blick nach vorne", riet  Wagner. Holger S. sammelte alle beruflich relevanten Fakten, nahm den  Markt genau unter die Lupe und legte gemeinsam mit Wagner die weiteren  Schritte fest.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 08.08.13  +  

Qualifikationen und Gehälter: Diese IT-Skills suchen Unternehmen

Absolventen sollten sich mit Datenbanken und Java auskennen. Eine Staufenbiel-Studie berichtet über Qualifikationen, Abschlüsse und den Arbeitsmarkt für ITler. "Informatiker gehören zu den Stars auf dem Arbeitsmarkt", schreibt Staufenbiel in seiner Studie "Job-Trends Deutschland 2013". 249 Unternehmen haben sich an der Befragung des Anbieters von Personalmarketing- und Recruiting-Lösungen beteiligt, die abklopft, welche Qualifikationen aktuell gefragt sind und wie viel Gehalt Unternehmen Absolventen dafür zahlen. Der Arbeitsmarkt für IT-Absolventen Die verhaltene Entwicklung der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2012 habe bei Arbeitgebern Spuren hinterlassen, heißt es im Report. Deshalb seien dieses Jahr viele Unternehmen eher zurückhaltend. Doch das soll sich schon bald ändern. Vor allem den Bedarf an Ingenieuren und IT-Experten schätzen Arbeitgeber für die kommenden fünf Jahre wieder wesentlich optimistischer ein. 59 Prozent der Unternehmen vermelden aktuell Bedarf an IT-Absolventen. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber erwartet 2013 einen weiter steigenden Bedarf, weitere 43 Prozent rechnen mit einer ähnlich hohen Nachfrage wie im Vorjahr. Besonders gefragt sind Informatik-Absolventen bei IT-Unternehmen: Zwei Drittel von ihnen sprechen von einer steigenden Nachfrage. Die an der Studie beteiligten Firmen bieten 2013 mehr als 23.000 offene Stellen für Akademiker an. Jede Dritte richtet sich an Praktikanten, jeweils ein Viertel an Absolventen und Young Professionals. 3300 dieser Jobs gelten Informatikern.   Andrea König
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 13.07.13  +  

So kürzen Sie jetzt jedes Meeting auf Bayrisch UND auf Plattdeutsch um mindestens die Hälfte ab

nicht nur in Bayern – ich gebe es zu –, also ausdrücklich nicht nur in Bayern dauern Meetings kürzer als im Rest der Republik, wie ich kürzlich geschrieben habe. Ein aufmerksamer Leser schrieb mir jetzt:„Bairisch als Sitzungssprache war eine gute Anregung – da es aber auch in Norddeutschland viel zu sitzen und bereden gibt, empfiehlt sich dem polyglotten Manager auch das plattdeutsche …“Wo er Recht hat, hat er Recht. Und natürlich werde ich, zumal ich weiß, wie schnell man sich eine Klage wegen Verstoßes gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz einhandeln kann, auch den Norden des Landes nicht außen vor lassen. Womit Sie jetzt die Wahl haben: Entweder Sie kürzen Ihre Meetings durch wunderbare Zusammenfassungen auf Bayrisch oder auf Plattdeutsch ab. Oder vermischen beides. Fragende Augen im Meeting sind Ihnen sicher. „Da werden die Lück äver luure“, wie man bei mir im Rheinlad zu sagen pflegt. Doch bitte, schauen Sie selbst:So kürzen Sie jetzt jedes Meeting auf bayrisch UND auf Plattdeutsch um mindestens die Hälfte ab Sie möchten sagen: Sie sagen auf Bayrisch: Sie sagen auf Plattdeutsch: Ich kann gar nicht glauben, was Sie mir erzählen! Ja spinn i! Du tüünst! Wie sind Sie mit der Performance zufrieden? Wia laft´s nachad so? Aaln's goot? Ihrem Wunsch folgend können wir die Änderungen sofort einbauen. Ois is isi. Dat mokt wi. Fahren Sie mit ihren Ausführungen ruhig weiter fort. Mei. Segg an. Die Entwicklung der Dinge nimmt offenbar einen unerfreulichen Verlauf. Oh mei. Schiet ok. Das ist nun mal der Lauf der Dinge, wir sollten uns da heraus halten. Ja mei. Gaa nich um kümmern. Könnten Sie die Frage noch einmal wiederholen? Dieser Sachverhalt scheint mir sehr ungewöhnlich. Ha? Wat? Auf diese Wendung der Dinge waren wir nicht hinreichend vorbereitet. Ja vareck. Kleih mi. Die Komplexität des Problems zwingt uns zu einer gründlichen Überarbeitung. Des is a Gfrett. Dor hebbt wi noch veel Spoß mit. Das aggressive Marketing unseres Mitbewerbers … De Saubande … De ooln Bratzbacken. Kaum zu glauben, dass Sie in so eine Situation kommen konnten. Gäh weida. Ni to glöven. Die vorgeschlagene Lösung scheint etwas überdimensioniert. A so a narrischa Kampe, a narrischa. Dat is nix. Mit dieser Sache möchte ich mich im Moment nicht befassen. Do wennst ma ned glei obhaust. Faat mi an de Feut. Detaillierte Aussagen sind im Moment nicht opportun. Schau ma moi. Dat waard wi gewohr. Eine Kompromisslösung ist vorstellbar. A bissl wos gäd oiwei. Wenn dat nu gorni anners geiht Die Arbeiten können heute leider nicht mehr fertiggestellt werden. Do schiabt se heit nix mea. Dat ward hüt nix. Wir werden uns um ihr Problem kümmern. Nacha back mas. Wi mokt us dorbi. Der Kunde teilt in dieser Angelegenheit nicht unsere Meinung. Dea ziagt ned. He meent he kennt wat dorvun. Wir werden nicht umhin können, für dieses Geschäftsjahr eine Gewinnwarnung herauszugeben. Heia samma hi. Wi sünt bäit. Damit schließen wir die Veranstaltung. Es war eine große Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Wir danken allen Teilnehmern für ihre wertvollen Beiträge und die Zeit, die sie uns geopfert haben. Gegebenenfalls werden wir wieder auf Sie zukommen. Sammas? Denn hebt wi dat. Mit freundlichen GrüßenIhr Günter Stein
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 31.01.13  1  

Bayrisch: die Sprache, mit der Sie jedes Meeting verkürzen

die Sprachverwirrung muss ein Ende haben. Nachdem es in den letzten beiden Ausgaben um wunderbar dialektöse Satzkreationen ging, schließe ich heute die kleine Serie mit den sprachlichen Besonderheiten in deutschen Dialekten mit einem wirklich nützlichen Tipp ab. Ein Leser meint nämlich, dass er mit der folgenden Liste jedes Meeting mindestens um die Hälfte verkürzen kann. Ich verspreche Ihnen schon jetzt – diese Liste wird Ihnen nicht spanisch, sondern bayrisch vorkommen. Hier ist sie. Der Trick: Ganze Sätze können Sie ab sofort in wenigen Worten zusammenfassen. Probieren Sie es beim nächsten Meeting gleich einmal aus:Die Behauptung: Wenn ein Meeting auf Bayrisch wäre, würde es nur halb so lang dauern!Der Beweis:Wichtige Ausdrücke in Business – Bayerisch mit Übersetzung Sie möchten sagen: Sie sagen: Ich kann gar nicht glauben, was Sie mir erzählen! Ja spinn i! Wie sind Sie mit der Performance zufrieden? Wia laft´s nachad so? Ihrem Wunsch folgend können wir die Änderungen sofort einbauen. Ois is isi. Fahren Sie mit ihren Ausführungen ruhig weiter fort. Mei. Die Entwicklung der Dinge nimmt offenbar einen unerfreulichen Verlauf. Oh mei. Das ist nun mal der Lauf der Dinge, wir sollten uns da heraus halten. Ja mei. Könnten Sie die Frage noch einmal wiederholen? Dieser Sachverhalt scheint mir sehr ungewöhnlich. Ha? Auf diese Wendung der Dinge waren wir nicht hinreichend vorbereitet. Ja vareck. Die Komplexität des Problems zwingt uns zu einer gründlichen Überarbeitung. Des is a Gfrett. Das aggressive Marketing unseres Mitbewerbers … De Saubande … Kaum zu glauben, dass Sie in so eine Situation kommen konnten. Gäh weida. Die vorgeschlagene Lösung scheint etwas überdimensioniert. A so a narrischa Kampe, a narrischa. Mit dieser Sache möchte ich mich im Moment nicht befassen. Do wennst ma ned glei obhaust. Detaillierte Aussagen sind im Moment nicht opportun. Schau ma moi. Eine Kompromisslösung ist vorstellbar. A bissl wos gäd oiwei. Die Arbeiten können heute leider nicht mehr fertiggestellt werden. Do schiabt se heit nix mea. Wir werden uns um ihr Problem kümmern. Nacha back mas. Der Kunde teilt in dieser Angelegenheit nicht unsere Meinung. Dea ziagt ned. Wir werden nicht umhin können, für dieses Geschäftsjahr eine Gewinnwarnung herauszugeben. Heia samma hi. Damit schließen wir die Veranstaltung. Es war eine große Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Wir danken allen Teilnehmern für ihre wertvollen Beiträge und die Zeit, die sie uns geopfert haben. Gegebenenfalls werden wir wieder auf Sie zukommen. Sammas? Mit freundlichen GrüßenIhr Günter Stein
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 24.01.13  2  

Geschichten von Mario A. Brakenwagen und Tania Konnerth

Das Problem Es war einmal ein Problem, das sehr unglücklich und traurig war, weil alle Menschen darüber schimpften und es verfluchten. Dabei fing alles so spannend an… In der Problementstehungsfabrik hatte man ihm in der Endkontrolle gesagt, dass es eine großartige Bestimmung habe und den Menschen ganz besondere Momente in ihrem Leben bringen würde. Voller Freude und Tatendrang machte sich das Problem daran, die Menschenwelt zu besuchen. Doch anfangs wollte es niemand beachten – es war noch zu klein, ein kleines Problemchen. Genährt durch das Verdrängen und Wegschieben der Menschen, wuchs es zu einem beachtlichen Problem heran. Jetzt wurde es beachtet, allerdings zog es auch schon den ersten Missmut auf sich. Und weiterhin weit und breit keine Sicht nach besonderen Momenten, wie man es ihm vor einer Ewigkeit versprach. Es wuchs weiter und wurde größer und größer. Die Beschimpfungen der Menschen schlugen um in Resignation. Bis eines Tages das Korsett der Resignation gesprengt wurde und ein junger Mann mit seinem Sohn das Problem betrachteten. „Das wird keine leichte Aufgabe.“, sagte der Mann zu seinem Sohn. „Da haben wir ja ein richtiges Problem, Paps, oder?“ „Lass dich davon nicht einschüchtern, mein Sohn. Ein Problem ist nichts weiter als eine Herausforderung, eine Aufgabe, die es zu lösen gilt – mehr nicht. Eine Hürde, die wir gemeinsam überspringen werden. Vielleicht müssen wir hierfür neue Sichtweisen und Standpunkte einnehmen, uns weiter entwickeln. Auf alle Fälle ist ein Problem für uns da.“ „Wie kann etwas für uns sein, wenn wir Schwierigkeiten damit haben?“ „Weil wir daran wachsen werden, mein Sohn. Und nachdem wir es bewältigt haben, werden wir anderen Menschen helfen können, wie sie solch ein Problem lösen können.“ Das Problem lauschte aus dem Hintergrund gespannt und freute sich darauf, dass nun endlich jemand den Mut fasste und sich seiner annahm. „Weshalb bist du dir so sicher, Paps?“ „Wenn ein Problem gegen uns wäre, müsste es Contrablem heißen – tut es aber nicht.“ zwinkerte er seinem Sohn zu. Und das Problem verstand nun, welche besonderen Momente es den Menschen brachte. Kleine Probleme versprachen kleine Entwicklungsschritte, große Probleme hingegen gingen einher mit großen Entwicklungen – und unser Problem hier war schon verdammt groß. Der Miesepeter Wie immer lief der Miesepeter missgelaunt durch die Straßen. Alles ärgerte ihn – das Wetter, das Grau der Häuser, die unfreundlichen Mienen der anderen. Da kam zufällig ein Lächeln vorbeigeflattert und da es gerade nichts Besseres zu tun hatte, hüpfte es dem Miesepeter mitten ins Gesicht und machte es sich dort gemütlich. Der hatte das aber in seiner ganzen Muffigkeit gar nicht gemerkt und ging mit schlechter Laune weiter. Als ihm nun andere Leute entgegenkamen, wurde er herzlich gegrüßt und alle schienen sich zu freuen, ihn zu sehen. Das verwunderte den Miesepeter sehr und gegen seinen Willen fühlte er sich schon etwas besser. Immer mehr Leute winkten ihm lächelnd zu. An einem Blumenstand reichte man ihm eine Sonnenblume und wünschte ihm einen guten Tag. Irgendwie wirkten nun die Häuser auch viel weniger grau, eigentlich sah der Marktplatz doch sogar sehr hübsch aus. Und der Himmel schien auch schon viel blauer zu sein — und da, war das nicht sogar die Sonne? Als der Miesepeter nach Hause kam und seine Jacke auszog, sah er sich selbst im Dielenspiegel lächeln. Und das fühlte sich gut an, richtig gut.
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 27.12.12  +  

Aufräumen oder nicht, das ist hier die Frage ...

„Dein Büro sieht aus wie ein Schweinestall …“ Meine Holde ist ein klein wenig unwirsch. Zugegeben: Mittlerweile stapeln sich Zeitungen, Rechnungen, Briefe, Notizen, Bücher, Kaffeetassen, Nachschlagewerke und Ausdrucke in mehr oder weniger geordneten Haufen in, auf und neben meinem Schreibtisch. Also in mehr weniger geordneten Haufen als in weniger mehr geordneten Haufen.Trotzdem kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum meine Holde deshalb so unwirsch ist. Schließlich habe ich allen Grund dazu, nicht aufzuräumen. Morgen geht die Welt unter. Ich habe keine Lust, danach vor meinen Schöpfer treten zu müssen, um ihm auf die Frage „Nun, mein Sohn, was hast du am letzten Tag vor dem Weltuntergang gemacht?“ zu antworten: „Ich habe mein Büro aufgeräumt!“ Irgendetwas sagt mir, dass das bei dem alten Herrn da oben gar nicht gut ankommt.Meine Holde sieht das anders. Sie ist der Meinung, dass man grundsätzlich keinen Saustall hinterlassen soll. Nicht einmal nach einem Weltuntergang. Ich bin mir sogar sicher: Bevor sie, nachdem unser Haus weltuntergangsbedingt zusammengebrochen ist, irgendwelche Rettungstrupps hineinlässt, wird sie vorher noch schnell aufräumen. Weil alles andere keinen guten Eindruck hinterlässt … Das macht sie immer so. Sogar wenn unsere Haushaltshilfe freitags vorbeikommt, räumt meine Holde vorher auf. Dann wird gewischt und geputzt und gewienert, bis alles glänzt. Damit die Haushaltshilfe bloß nicht denkt, dass es bei uns schmutzig wäre. Auf die meiner Meinung nach höchst berechtigte Frage „Warum muss unsere Perle denn noch kommen, wenn du schon vorher alles putzt?“ bekomme ich allenfalls zur Antwort: „Ach, was versteht du denn schon davon …?“Gute Frage. Was verstehe ich schon davon? Ich bin ja nur ein armer, unwissender Mann in einem unaufgeräumten Büro …Der Haken an der Sache mit der Unordnung ist sowieso ein ganz anderer:Je schlimmer die Unordnung, desto größer die Unlust, das Chaos wieder zu beseitigen. Insofern bleibt mir am Ende tatsächlich nur die Hoffnung auf einen Weltuntergang, der das Problem von selbst beseitigt. Es braucht ja kein großer Weltuntergang zu sein. Vielleicht nur so ein klitzekleiner. Von mir aus auch nur in meinem Büro … Doch selbst darauf scheint kein Verlass zu sein. Der Kölner „Express“ jedenfalls hat gestern geschrieben: „Insgesamt hat unser Planet schon 30 Weltuntergänge erlebt – und alle sind gut ausgegangen.“ Was mich an der Qualität der zurückliegenden Weltuntergänge sehr zweifeln lässt – oder an der Qualität dieser Zeitung. Ich bin noch unentschlossen.Nichtsdestotrotz: Sollte also die Welt morgen untergehen, verabschiede ich mich an dieser Stelle feierlich mit einem: „War wirklich schön mit Ihnen! Danke für Ihre Treue.“ Sollte die Welt nicht untergehen, hoffe ich allerdings schon mal, dass die Server von Amazon, Zalando und Co. morgen nicht zusammenbrechen. Denn Geschenke, ich habe es ja am Jahresanfang geschrieben, kaufe ich erst, nachdem der Weltuntergang abgesagt ist. Denn stellen Sie sich mal vor, ich hätte jetzt schon Geschenke gekauft und morgen ginge die Welt unter … Also ganz ehrlich: Ich würde mich zu Tode ärgern!Mit freundlichen GrüßenIhr Günter Stein
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 20.12.12  +  

Geschichten nach Heinrich Böll und Gotthold Ephraim Lessing

Der Einheimische und der Tourist Es war einmal in einem kleinen Fischerdorf irgendwo in Italien. Ein Tourist kam vorbei und sah einen Mann, der seelenruhig am Hafenkai saß und aufs Meer blickte. Der Tourist ging zu dem Mann und sagte: "Entschuldigung, ich möchte Sie etwas fragen: Warum arbeiten Sie eigentlich nicht? Sie könnten sich z.B. ein Fischerboot kaufen und hinaus aufs Meer fahren." "Aber, warum soll ich denn arbeiten?" fragte der Mann. "Ich habe alles, was ich brauche – genug zu leben und zufrieden bin ich auch." "Aber wenn Sie arbeiten würden, können Sie viel Geld verdienen, das Geld sparen und es zinsbringend anlegen!" sagte der Tourist. "Warum," fragte der Mann, " soll ich Geld verdienen und sparen?" "Wenn Sie gut verdienen, können Sie von den Zinsen leben und dann brauchen nicht mehr zu arbeiten!" Der Mann schaute den Tourist an und schüttelte langsam den Kopf. Dann ging sein Blick wieder hinauf auf das Meer.   Der Schäfer und die Nachtigall "Singe doch, liebe Nachtigall!" rief ein Schäfer der schweigenden Sängerin an einem lieblichen Frühlingsabend zu. "Ach!" sagte die Nachtigall, "die Frösche quaken so laut, dass ich alle Lust zum Singen verliere. Hörst du sie nicht?" "Ich höre sie freilich." sagte der Schäfer. "Aber dein Schweigen ist Schuld, dass ich nur sie höre."  
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 02.12.12  +  

Fabel nach Aesop und eine Weisheit

Das Rennen zwischen dem Hasen und der Schildkröte Es waren einmal eine Schildkröte und ein Hase. Der Hase machte sich Tag für Tag über die Langsamkeit der Schildkröte lustig und verhöhnte sie. Eines Tages hatte es die Schildkröte satt und schlug ein Rennen vor. Der Hase warf sich lachend vor der Schildkröte auf den Boden. Die Schildkröte aber bestand auf dem Rennen und der Hase schlug ein. Als der Startschuss fiel, sprang der Hase große Haken schlagend und mit vielen Umwegen los. Die ganze Zeit über lachte er über die Dummheit der Schildkröte. Und um ihre Niederlage besonders auszukosten, legte er sich kurz vor dem Ziel ins weiche Gras, um dort auf sie zu warten. Die Schildkröte kroch unermüdlich voran. Als sie sich dem Ziel näherte, sah sie den Hasen im Gras, doch sie ließ sich nicht beirren. Sie kroch weiter und tatsächlich ging sie als Erste über die Ziellinie! Als die anderen Tiere jubelten, schreckte der Hase hoch und erkannte, dass er verloren hatte. Er war nämlich vor Erschöpfung eingeschlafen.   Wie man in den Wald hineinruft … Vor den Toren der Stadt saß einmal ein alter Mann. Jeder, der in die Stadt wollte, kam an ihm vorbei. Ein Fremder hielt an und fragte den Alten: "Sag, wie sind die Menschen hier in der Stadt?" "Wie waren sie denn dort, wo Ihr zuletzt gewesen seid?", fragte der Alte zurück. "Wunderbar. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Sie waren freundlich, großzügig und stets hilfsbereit." "So etwa werden sie auch hier sein." Dann kam ein anderer Fremder zu dem alten Mann. Auch er fragte: "Sag mir doch Alter, wie sind die Menschen hier in der Stadt?" "Wie waren sie denn dort, wo Ihr zuletzt gewesen seid?", lautete die Gegenfrage. "Schrecklich. Sie waren gemein, unfreundlich, keiner half dem anderen." "So, fürchte ich, werden sie auch hier sein."  
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 27.11.12  +  

Gucken darfste immer ... aber anfassen nicht!

mein Beruf hat eine schöne Nebenseite. Er führt mich gelegentlich zu überraschenden Plätzen. Locations, wie es in gutem altem Deutsch heißt. Zum Beispiel gestern Abend. Da führte er noch direkt ins Café Sass in Monaco. Natürlich nicht alleine, sondern in Begleitung von Marc und Willy. Beides Herren im besten Mannesalter, also viel älter als ich – und natürlich konzentrierten wir uns während des gemeinsamen Abendessens voll auf erstens das Essen und zweitens die Dinge, die wir zu besprechen hatten.Letzteres war nicht ganz einfach. Denn wie es das Schicksal und der von Marc klug gewählte Tisch so wollte, saßen wir draußen vor dem Café, und zwar genau dort, wo wir in jeder Hinsicht beste Einblicke hatten. In das pralle Leben, das rings um uns tobte, meine ich.Im Übrigen möchte ich jetzt ausdrücklich nicht behaupten, dass das Café Sass eine Anlaufstelle für Hunderte von Frauen ist, die dort niemals darauf warten würden, ob es ihnen nicht doch gelingt, sich einen Millionär zu angeln, ihn zu heiraten um dann mal zu schauen, ob der Ehevertrag möglicherweise doch nicht das hält, was sich der geangelte Millionär davon versprochen hatte ... Allerdings behaupte ich auch nicht das Gegenteil.Selbstverständlich übertreibe ich hier maßlos. Allerdings wurde das rein fachlich orientierte Gespräch zwischen uns Männern immer wieder durch Sätze wie „Guck mal, die da ...“ oder auch „Da kann doch unmöglich alles echt sein“ unterbrochen.Einen kleinen Haken allerdings gab es:Während für Willy und Marc solche von viel Erfahrung geprägten Einwürfe lediglich ein gut gemeintes Interesse an den Geschehnissen in der Welt im Allgemeinen und denen rund um unseren Tisch im Besonderen beweisen, war für mich die Situation ungleich schwieriger: Meine Holde saß mit am Tisch. Und so etwas bereitet nicht nur Probleme, sondern auch Kopfzerbrechen.Auf ein „Guck mal die da – das ist aber gewagt“ von Marc beispielsweise gibt es im Grunde nur zwei Reaktionsmöglichkeiten. Besonders für mich. Entweder, ich gucke hin (natürlich nur, um mich ausreichend darüber zu empören, wie man denn mit so wenig Sachen am Körper herumlaufen kann ... das ist ja unverantwortlich. Da holt man sich bei diesem kalten Wind ganz sicher einen Schnupfen) ... Oder ich gucke nicht hin – um zu zeigen, dass meine Augen selbstverständlich nur in Richtung Holde gehören. Beides ist übrigens falsch.Ein Hingucken wurde mit einem „Jetzt guckst du auch noch“ quittiert. Ein Nicht-Hingucken mit einem „Ich weiß ja, dass du da eigentlich hinglotzen willst, tu doch nicht so!“. Insofern entschloss ich mich, dann eben auch zu glotzen. Wenn man nur die Wahl zwischen Ärger und Ärger hat, wählt man(n) natürlich die Option mit dem Ärger. Und der wuchs ... Zur vorgerückten Stunde wurde der Auflauf vor und um das Café immer größer. Offensichtlich gehört es in Monaco zum guten Ton, erst ab Mitternacht zu feiern. Was daran liegen mag, dass in der Nacht alle Katzen bekanntlich grau sind. Und die Kater eben auch. Denn es versteht sich von selbst, dass ein solcher Ort mit anscheinend magischer Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht auch Männer anzieht. Es muss da einen geheimen magnetischen Zusammenhang geben ...  wobei sich die magnetische Anziehungskraft auf die unterschiedlichsten Arten von Männern unmittelbar auszuwirken scheint. Denn im und um das Café tummelten sich nach Mitternacht entweder solche seriösen Herren wie Marc, Willy und ich (also die braven Hin- und Weggucker) – oder solche wie die aufgestylten Jung-Männer, die noch auf der Pirsch sind und das Jagen noch nicht verlernt haben.Falls Sie das Lied der Punkrock-Gruppe „Die Ärzte“ über das „Balzverhalten“ von Männern und Frauen kennen: Es gibt keinen Zweifel, es muss im Café Sass entstanden sein. Gockel trifft Huhn würde es dabei nicht ganz treffen. Die Beschreibung ist aber schon ziemlich dicht dran.Immerhin: Marc erzählte, dass seine Frau ihn zwar noch in das Café Sass gehen lässt – natürlich nur mit so seriösen Freunden oder Geschäftsfreunden wie mir und Willy –, aber selber setzt sie keinen Fuß mehr dorthin. Sie kann die „aufgestylten Hühner“ nicht mehr ertragen. Was den Unterschied zwischen Mann und Frau sehr schön auf den Punkt bringt: Ich ertrage die Hühner ganz gut – aber vielleicht sind wir Männer ja auch nur leidensfähiger.Meine Holde wiederum versteht Marcs Frau nicht. „Ich würde das genau andersherum machen. DU dürftest nicht mehr in das Café – mich stören die Hühner ja nicht“. Was einmal mehr zeigt, wie schwer mein Stand gelegentlich ist ... Selbst mein gut gemeinter Satz „Ach, mein Opa sagte immer: ‚Gucken darf man immer, aber anfassen nicht‘“ konnte meine Holde nicht im geringsten von ihrer Aussage abbringen. „Das mag bei deinem Opa so gewesen ein. Bei mir ist das anders!“„Und wie?“„Gucken darfste gar nicht – und anfassen ist damit erst recht verboten!“Tja, Monaco ist auch nicht mehr das, was es mal war.Mit freundlichen GrüßenIhr Günter Stein
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 19.10.12  +  

Je mehr wau, desto wuff

gestern Nachmittag habe ich eine besorgniserregende Entdeckung gemacht. Offensichtlich verändere ich mich charakterlich schneller, als mir lieb ist. Natürlich war es einmal mehr die Seite bild.de, die mir diesen unverhofften, aber beunruhigenden Erkenntnissprung verschafft hat.Unter der Überschrift „Dackeltypen gelten als skeptische Typen“ berichtete die Online-Seite über all das, was der Hund des Herrchens über den Charakter seines Besitzers aussagt.Demnach gilt für Männer: Finger weg von Frauen mit Möpsen. Denn laut bild.de neigen diese Frauchen „zum Zicken und sind oftmals neidisch auf Geschlechtsgenossinnen“. Vor diesem Hintergrund bekommt der berühmte loriotsche Satz eine ganz neue Bedeutung. Er lautet: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos!“ Er sprach allerdings nicht vom Plural … Besitzer von Pudeln sollen übrigens sehr unternehmenslustig sein. Etwas zu unternehmen ist sozusagen der Pudelskern ihres Lebens …Mein ganz persönliches Problem an dieser durchaus wichtigen Aufstellung von bild.de liegt in meiner eigenen Hundekarriere:Angefangen hat sie vor vielen Jahren mit einem Schäferhund. Schäferhundbesitzer, so heißt es, sind „verlässlich, aber auch ein wenig unflexibel“.Auf den Schäferhund folgte ein Bernhardiner. (Ein Foto von Liane, so hieß die Bernhardiner-Dame, können Sie übrigens auf der Steins-Tag-Seite auf Facebook bewundern.)Der kleine Haken: Der Bernhardiner gilt als besonders kinderlieb – ganz im Gegensatz zu ihren Herrchen und Frauchen.Dem Bernhardiner schließlich folgte, wenn auch mit einigem zeitlichen Abstand, mein Mischlingshund Pucki. Bild.de sagt: Für Menschen, die diese Rasse mögen, sind Äußerlichkeiten nicht so wichtig.Was bedeutet das alles zusammengenommen?Bin ich jetzt ein unflexibler, aber verlässlicher Kinderhasser, der allmählich verlottert?Bin ich gar zu unzuverlässig, um Kinder zu hassen, und verlottere deshalb?Oder hatte ich einen kinderlieben Hund, um verlässlich zu verbergen, dass ich Kinder nicht ausstehen kann, aber leider zu unflexibel bin, das zu ändern, weshalb ich am Ende vollkommen verlotterte?Fragen über Fragen, die da im Raum stehen. Ich werde mal meine Tochter fragen, was sie davon hält. Aber zumindest kann ich mich trösten: Zickig bin ich nicht. Mir fehlen einfach die … äh, der Mops.Mit freundlichen GrüßenIhr Günter Stein
Patricia Krieg @ Aachen
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yasni 15.10.12  +  

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