Liebe Literaturfreunde und Yasnianer,
mit Freude las ich den Roman „Die indonesischen Schwestern“ von Sandra Wöhe, der im Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke erschienen ist.
Schon zu Beginn wird der Leser sofort in das Geschehen hineingezogen, findet sich in dem leserfreundlich geschriebenen Text gut zurecht. Sehr anschaulich und mit einfühlsamen Worten beschreibt die Autorin das Aufeinandertreffen zweier Kulturen und deren Missverständnisse untereinander. Sandra Wöhe erzählt von der Indonesierin Phyllis, die, zusammen mit ihren drei Töchtern, nach dem Tode ihres deutschen Ehemannes von Indonesien nach Deutschland gezogen ist, um sich in einem Dorf in Nordrhein-Westfalen niederzulassen.
Die Handlung des Buches beginnt mit der Geburt des Enkelkindes in Deutschland und beschreibt in vier Kapiteln je einen weiteren Tag der folgenden Jahre. Dabei geht die Autorin in je einem Kapitel speziell auf die einzelnen Töchter ein und zeigt die Beziehungen untereinander sowie das Verhältnis zu ihrer Mutter Phyllis auf. Im ersten Teil wird von Yasmin berichtet, die, fast noch ein Kind, zur Mutter wird. Im zweiten Kapitel verliebt sich Tochter Jola in eine Frau. Im dritten Teil wechselt Tochter Gritta schließlich zum Islam. Wird es Phyllis gelingen, alle Dramen ihrer Familie zu meistern?
Auf 288 Seiten erfährt der Leser, von Sandra Wöhe glaubhaft geschildert, von den Problemen dieser „indonesischen Schwestern“ beim Erwachsenwerden, von Liebe, Respekt und Zusammenhalt innerhalb der Familie. Die ungezwungene und sehr bildhafte Denkweise von Phyllis, die damit oft originelle Lösungsvorschläge für Problemfelder entwickelt, lässt den Leser oft schmunzeln, aber auch staunen und schafft Platz für Kritik an eigenen, eingefahrenen Ansichten und Moral-vorstellungen.
Sandra Wöhe vermittelt in ihrem Werk mit treffenden Formulierungen und wunderschönen Metaphern Freude und Schmerz, aber auch Zuversicht.
Meine Lesempfehlung für Euch!
Angelika Stephan
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