Am 11.05.2021 erfolgte auf der Baustelle des Carbonbetongebäudes CUBE an der
Ecke Zellescher Weg und Einsteinstaße in Dresden die Teilabnahme zum ersten
Bauabschnitt „Rohbau-BOX“. Für diesen war der C³-Partner Bendl HTS
zuständig, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Hentschke Bau und Bendl HTS.
Die BOX – das rechteckige Bauteil – verdeutlicht die Wirtschaftlichkeit der
Carbonbetonbauweise, denn z. B. die Wände wurden in einem
Betonfertigteilwerk, in diesem Fall im Betonwerk Oschatz, in konventionellen
halbautomatischen Verfahren für Halbfertigteile hergestellt. Sie besteht aus
einem Doppelwandsystem mit 4 cm dünnen carbonbewehrten Betonschalen. Bei dem
Beton handelt es sich um eine anthrazitfarbene Mischung, einem sogenannten
Sichtbeton. Die Wandstärke der schlanken Konstruktion wurde durch die
Hochleistungsdämmung Slentite des CUBE-Partnerunternehmens BASF weiter
reduziert. Auch der Ortbetonkern wurde auf ein Minimum reduziert, um eine
Wandstärke von 27 cm zu erreichen. Beide Betonwandschalen sind mit einem
Glasfaserbewehrungsstab des C³-Partners Schöck Isolink verbunden. Für die
Deckenkonstruktion wurden Fertigteile mit integrierten Hohlräumen mit einer
Gesamtstärke d = 25 cm entwickelt und eingesetzt. „Mit der BOX sparen wir
bis zu 50 % der herkömmlichen Betonmenge ein. Zudem handelt es sich um eine
sehr leichte Konstruktion, die es uns ermöglicht, ressourceneffizient zu
bauen.“ – sagt der Bauherr und Direktor des Institutes für Massivbau,
Professor Manfred Curbach. Durch den Einsatz von Carbonbeton ist es nicht
nur möglich, enorm viel Material einzusparen, sondern zudem den CO2-Ausstoß
zu reduzieren und wertvolle Ressourcen, der wie Sand zunehmend knapp wird,
zu schonen.
Der sogenannte CUBE ist als ein zweistöckiges Gebäude geplant und soll die
praktische Anwendung des Verbundwerkstoffes Carbonbeton als wirtschaftliches
Bausystem präsentieren. Das Gebäude unterliegt allen notwendigen
baurechtlichen Anforderungen, aufgrund der noch fehlenden Standardisierung
wurden diese durch Zustimmungen im Einzelfall erfüllt. „Damit ebnen wir den
Weg für künftige Bauprojekte im Bereich der Carbonbetonbauweise“ – so die
für die Generalplanung zuständige Architektin Marén Kupke von der AIB GmbH –
Architekten Ingenieure Bautzen.
Anfang Juni beginnt der nächste spannende Bauabschnitt – die Herstellung der
geschwungenen Dach-Wandkonstruktion, die den Namen TWIST trägt. Hierbei
handelt es sich um eine mehrschichtige Schalenkonstruktion, die sowohl die
Funktion der Tragschale, als auch die der Wetterschale übernimmt. Zuerst
wird eine Schalung aus Holz gefertigt und im nächsten Schritt vor Ort im
Spritzverfahren betoniert. Aufgrund der Komplexität und der Größe der
TWIST-Elemente von 40 Metern erstreckt sich dieser Prozess bis Oktober 2021.
Das Bauprojekt CUBE bündelt die einzelnen Forschungsergebnisse aus dem
Bauforschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung C³ –
Carbon Concrete Composite und verfolgt das Ziel, praxistaugliche Bauteile zu
konstruieren und herzustellen.
Fotos und Videos: Quelle © Stefan Gröschel, IMB, TU
Dresden in Zusammenhang mit dem Thema CUBE kostenfrei verwendet werden:
Bilder in hoher Auflösung finden Sie unter:
https://cloud.bauen-neu-denken.de/s/x mHHkBQzsY3Xef6
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