Der Titel von Zahra Hassanabadis Ausstellung lautet "Einsamkeit - Wachstum". Die Bilder und Objekte der Künstlerin, die aus dem Iran stammt und seit gut einem Jahr in Deutschland als politischer Flüchtling lebt, sind "Fenster": Sie öffnen sich in Richtung Heimat, aber auch in das Niemandsland einer zur Zeit Heimatlosen, die sich eine neue Orientierung suchen muss.Zahra Hassanabadi nennt ihre Arbeiten, die fast alle erst seit ihrem Weggang aus dem Iran entstanden sind, "Gezeichnete Malerei". Sie mischt Zeichnung, den Ursprung der bildenden Künste, mit dem komplexen malerischen Konzept. Dazu entdeckt sie in Objektreihen die Virtuosität der "arte povera", der kargen, spröde anmutenden Kunststücke aus Naturfunden und -produkten."Einsamkeit": Das bezieht Hassanabadi auf sich und ihre Ent-Ortung. Doch sie begreift diese Vereinsamung als Chance für Neues, für Hoffnung, für Toleranz und in gewisser Weise für Gerechtigkeit. In der Einsamkeit werde sie zurückgeworfen auf ihre Malerei, sagt sie. Darin wächst Neues. Wachstum ist auf das Weiterbestehen, auf das Durchsetzen einer Idee gerichtet. Malerei sei Ausdruck ihrer freien, eigenen, ständig neu zu bestimmenden Welt, erklärt die Iranerin.
Bahram Hajou wurde 1952 in Syrien geboren. Seine Werke können dem Neo-Expressionismus zugeordnet werden. Er lebt und arbeitet in Münster als freischaffender Künstler.
Bahram malt "sprechende Bilder". Überschaut man die letzten zehn Jahre seines Schaffens, so ist unübersehbar, dass er von einer Vision besessen ist. Das Thema seiner Kunst ist der Mensch in seiner Einsamkeit. Die Kontinuität der Motive beeindruckt: das Gesicht, der Körper des Menschen, der leere Raum, die unzugänglichen Türme, verfallene Behausung, Landschaft als Naturgewalt oder Chimäre.
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